
TROUBLE
The Distortion Field
Frw Music
lg. Wie es mit der seit 1979 aktiven Doom-Metal Institution Trouble aus Chicago nach dem Ausstieg des charismatischen Sängers Eric Wagner im Jahre 2008 weitergehen sollte, war einige Zeit unklar. Zwar wurden Konzerte mit Kory Clarke (Warrior Soul) am Gesang gegeben, doch albumtechnisch war erstmals Schicht. Das letzte Album “Simple Mind Condition”, das die seit “Plastic Green Head” (1995) bestehende Stille unterbrochen hat, stammt aus dem Jahr 2007. Im letzten Jahr konnten die beiden verbliebenden Gründungsmitglieder Bruce Franklin und Rick Wartell, welche das kongeniale Gitarrenduo von Trouble bilden, Kyle Thomas (ex-Exhorder, Floodgate und Alabama Thunderpussy) für den Sängerposten gewinnen, der nun auch auf “The Distortion Field” zu hören ist. Der sehr abwsechslungsreiche Opener “When The Sky Comes Down” haut schon in typischer Trouble-Manier rein – langsames Riff zu Beginn, dann schön im Midtempo mit dem unvergleichlichen Gitarrenduo Franklin/Wartell – und stellt eines der Albumhighlights dar. Kyle Thomas kann zudem von der ersten Note an voll überzeugen – er singt nicht nur, sondern macht das mit einer richtigen Leidenschaft. Der folgende Song “Paranoia Conspiracy” ist ein flotter Doom-Rocker geworden. Das nächste Highlight ist das schwere “One Life”, das mit der Zeit aber fast etwas in die Stoner-Ecke driftet. Cool kommt auch “Hunters Of Doom” daher, auf welchem sich die Gitarristen richtig austoben und jedem Rhythmusgitarrenduo zeigen, wer hier der Boss ist. Alles in allem ist “The Distortion Field” doch mehr rockig als doomig ausgefallen, doch überrascht das niemanden, der Trouble verfolgt hat. “The Distortion Field” ist ein gelungenes Album, das sich nahtlos an die letzten beiden Trouble-Alben anreiht, doch nur selten den beiden besten Werken der Band, “Psalm 9” (1984) und “Trouble” (1990), das Wasser reichen kann. Kyle Thomas macht seine Sache am Gesang mehr als gut, doch kann er in Sachen Gesangslinien nicht ganz an den legendären und unverwechselbaren Eric Wagner anknüpfen. Für “The Distortion Field” kann an dieser Stelle eine ganz klare Kaufempfehlung ausgesprochen werden – interessante Scheibe. Jetzt muss nur noch ein Konzertdatum für die Schweiz her.