TIM JAACKS
Die Zeit wird niemals reif
Kombüse Schalerzeugnisse
Der Hamburger Multiinstrumentalist und Sänger Tim Jaacks steuerte für die NDR-Reihe «Kultur trotz Corona» den Titelsong seines Debütalbums «Die Zeit wird niemals reif» bei. Entstanden ist besagtes Werk in der erzwungenen häuslichen Einsamkeit. Im Auftakt «Intro» fasst der junge Musiker die Ängste der Menschen in der Corona-Zeit in Worte: «Und wo steht, dass irgendwas hier hält? Und wer sagt, dass der Laden nicht morgen auseinanderfällt? Und wo bleiben wir danach dann bloss?» Tiefgründige Worte mit harmonischem Pop-Rock in Szene gesetzt. Trotz des Textes bleibt ein gutes Gefühl zurück, eine Spur Hoffnung. In «Alle Psychiater der Stadt» stellt Jaacks fest, dass Mann und Frau viele Antworten in sich tragen und nicht im Aussen suchen müssen. Intuition. Im behutsamen Folksong «In vollen Zügen» geht es darum, den Moment zu geniessen, im Hier und Jetzt zu leben: «Alles, was ich gerade sein will ist hier in diesem Raum. Und wär dieser Tag mein letzter, er könnt nicht schöner sein.» In «Am Ende Zweifel» skizziert Tim Jaacks Schreibtisch-Weltverbesserer, die aus Angst vor dem Scheitern sich lieber mit TV-Konsum ablenken. Im trübe schleppenden «Nicht untergehen» thematisiert Jaacks Beziehungskälte: «Die Kälte kam zu Fuss auf leisen Sohlen über uns herein. Und jetzt wagt keiner den ersten Schritt, weil er Angst hat, er rutscht aus und bricht ein.» Klare und berührende Bilder. Und im emotionalen Abschluss «Mehr als nur ein Trostpreis» rät Jaacks, dass man sein Leben doch in die eigenen Hände nehmen soll: «Und an der Wand nur leere Rahmen für all die schönen Bilder, die du machen wolltest, irgendwann. Wenn du mal mehr als nur den Trostpreis in deinen Händen halten kannst.» Tiefgang…
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