THE RESIDENTS
God In Three Persons
Cherry Red Records
Die Rezensionen zu «God In Three Persons» auf Amazon reichen von 5 Sternen bis zu 1 Stern. Das erste Residents-Werk, das auf CD erschien, spaltete nicht nur auf Amazon die Fangemeinde (siehe auch z.B. Youtube). Die einen fanden die Geschichte von Mr. X und den mit Heilkräften gesegneten siamesischen Zwillingen (einer der Residents hatte welche in seiner Jugend gesehen) eher abstrus, die anderen genial. Die Residents, deren Identität bis heute geheim ist, durchliefen 1988 eine schwierige Zeit. Ihr langjähriger Mitstreiter Philip «Snakefinger» Lithman, der auf «God In Three Persons» mitspielen sollte, war ein Jahr zuvor gestorben. Und Ralph Records, das Label der Residents befand sich in argen finanziellen Schwierigkeiten. «God In Three Persons» war auch das erste Residents-Werk, das nicht auf Ralph erschien. Da kamen sie auf die Idee, die neuen Möglichkeiten, welche das CD-Format bot (Die Geschichte musste nicht mehr auf zwei Seiten aufgeteilt werden), für eine Art episches Poesie-Konzeptwerk zu nutzen. Die meisten Texte wurden auch in gesprochener Form dargeboten. «God In Three Persons» wurde aber auch als Doppel-LP veröffentlicht und verkaufte sich in diesem Format besser. 1988 besassen noch nicht viele Leute einen CD-Player!! Mr. X ist eine Art Colonel Parker (Elvis raffgieriger Manager), der die siamesischen Zwillinge managt und ausnützt. In der Folge entdeckt er durch die siamesischen Zwillinge seine hetero- und auch homosexuellen Neigungen. Am Schluss muss Mr. X feststellen, dass alles, was einem Freude auch Leid bereiten kann («Pain And Pleasure»). «God In Three Persons» ist ein zuweilen verwirrendes Werk über Glaube, Macht, Religion, Kontrolle, Sex, Verlangen, Perversion, Gewalt, Besessenheit und Erlösung. Also typisch Residents. Die 3-CD-Version von «God In Three Persons» enthält neben dem Originalalbum auch unveröffentlichte Demos, Livesongs, die instrumentale LP «The Residents Present “Instrumental Excerpts” From Their Epic Recording “God In Three Persons”», die auch 1988 erschien und andere unveröffentlichte Songs. Davon am erwähnenswertesten ist sicherlich das 23-minütige «Knot In A Million Year». Instrumentale Residents-Eigenheiten at it’s best.
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