THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA Dynamo Werk 21, Zürich 18. Dezember 2017

lg. The Night Flight Orchestra stammt aus Helsingborg im Süden Schwedens und widmet sich dem Classic Rock/AOR in der Art von Journey, Foreigner, Toto oder auch Survivor und Deep Purple. Die Band wurde von den beiden Soilwork-Musikern Björn Strid (v.) und David Andersson (git.) im Jahre 2007 während einer US-Tour ihrer wesentlich härteren Hauptband gegründet. Weitere Akteure stiessen hinzu, allen voran der bekannte Bassist Sharlee D’Angelo (Arch Enemy, Spiritual Beggars, ex-Mercyful Fate) sowie der Produzent Richard Larsson an den Keyboards. Die ersten beiden Scheiben, “Internal Affairs” (2012) und “Skyline Whispers” (2015), kamen bereits sehr gut an, doch bekannt auf breiterer Ebene wurde The Night Flight Orchestra erst mit ihrem letztjährigen Überfliegeralbum “Amber Galactic”, welches via Nuclear Blast erschienen ist. Und so hat man sich auch zu einer wenige Dates umfassenden Europa-Tour kurz vor Weihnachten aufgemacht, welche die Band nach Zürich geführt hat. Voller Erwartungen kamen an diesem Montag Mitte Dezember gut hundert Musikfreaks ins Werk 21, um eine Show zu erleben, welche getrost zu den Jahreshighlights 2017 gezählt werden kann. Ohne Vorband legten The Night Flight Orchestra bereits um viertel nach acht los und spielten sich durch ein traumhaftes Set, welches jeweils aus vier Songs der ersten beiden Alben bestand sowie sechs Songs des aktuellen Drehers “Amber Galactic” enthielt. Neben den sechs Hauptmusikern (mit Björn Strid im Blazer) waren noch zwei Stewardessen auf der Bühne, welche neben der Sicherheit von Band und Publikum auch sehr stimmsicher für den Backgroundgesang zuständig waren. Der Soundmann war zudem mit einer Pilotenuniform ausgestattet. Die Songauswahl war gekonnt und wechselte zwischen poppigeren Tracks (“Stiletto”, “Domino”, “Josephine”) und rockigeren Songs ab (“Star Of Rio”, “Something Mysterious”, “West Ruth Avenue”, “Midnight Flyer”). Insbesondere grossartig war die Sicherheit, mit welcher die Musiker auf ihrer ersten Tour unter dem Banner The Night Flight Orchestra agierten und das Publikum stark in ihren Bann zogen. Jeder, der an diesem Abend im Werk 21 zugegen war, konnte bezeugen, dass es sich hierbei um eine der besten Show des vergangenen Jahres gehandelt hat. The Night Flight Orchestra ist eine unglaubliche Band mit grossen Qualitäten sowohl auf Platte wie auch auf der Bühne und man darf sich auf das für Mitte 2018 angekündigte Album schon mal freuen, für welches über die Festtage schon Aufnahmesessions stattgefunden haben.

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Im Anschluss an das Konzert im Werk 21 konnte TRACKS kurz mit dem Sänger von The Night Flight Orchestra, Björn Strid (auch mit den melodischen Death Metallern von Soilwork seit Jahren erfolgreich unterwegs), sprechen.

Angesprochen auf die Gründung von The Night Flight Orchestra gibt Björn als Antwort, dass sich David Andersson und er 2007 anlässlich einer US-Tour von Soilwork über die Idee einer Classic Rock-Band unterhalten haben, da sie beide grosse Fans alter, klassischer Rock-Bands sind. Anschliessend wurde die Idee in die Tat umgesetzt, und man ging befreundete Musiker an, allen voran Sharlee D’Angelo. Im Januar 2009 folgte dann die erste Session als Band, welche laut Björn “einfach magisch war und sehr viel Adrenalin freigesetzt war, so dass klar war, dass die Idee weiterverfolgt wird”. Björn Strid sieht sich mit dem Gegensatz zwischen The Night Flight Orchestra und Soilwork in einer klassischen Yin und Yang Situation, oder mit seinen Worten ist er einmal Tom Araya (Sänger von Slayer) und einmal Lou Gramm (ursprünglicher Sänger von Foreigner). Für die Musiker war von Anfang an klar, dass die Band nicht auf den Retro-Zug im herkömmlichen Sinne (Seventies, Okkult-Doom) aufspringen wollte, sondern etwas anderes machen.

Von den grossen Bands, die The Night Flight Orchestra beeinflusst haben, kam bislang keine Reaktion auf das letzte Album. Allerdings wurden Toto für Supportslots angefragt. Allerdings werden irgendwann die grossen Acts nicht herum kommen, The Night Flight Orchestra auf Tour mitzunehmen, denn sie sind eine der besten Bands im AOR-Bereich überhaupt, oder – wie es jemand gesagt hat – mehr 80er als die 80er-Jahre selber.

Für ein neues Album, welches für 2018 angedacht ist, haben bereits die ersten Sessions stattgefunden und die Band möchte die hervorragende musikalische Chemie weiter ausnutzen und mit ihrem guten Lauf weitermachen. Es sollen auch weitere Show stattfinden. Aufgenommen wird im Süden Schwedens – einige Musiker haben ihre eigenen Studios, was die Arbeit vereinfacht. Man darf gespannt bleiben.

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