THE LEMON TWIGS
Go To School
4AD Records
Für ihr drittes Werk (ohne die EP «Brothers Of Destruction» von 2017) haben sich die Gebrüder Brian (21) und Michael D’Addario (19) etwas vorgenommen. «Go To School» ist Musical über einen Affen namens Shane, der zur Schule möchte. Natürlich kann man über die Idee, die übrigens nicht so simpel ist wie sie scheint, geteilter Meinung sein, aber die musikalische Umsetzung ist allerfeinste Sahne. Die fünfzehn Songs (exklusive Hiddentrack) beziehen ihre Inspiration zu einem grossen Teil aus den 1970er Jahren. Glamrock, Power-Pop, Musical, Pomprock, Vaudeville, Artpop und Barockpop sind die musikalischen Fixpunkte. Das vielschichtige und äusserst unterhaltsame Werk beginnt mit dem rockigen «Never In My Arms, Always In My Heart», das zuweilen an die amerikanischen Green mahnt. Grosse Gefühle gibt es im zweiten Track «The Student Becomes The Teacher». David Bowie, Queen und Todd Rundgren hätten ihre Freude daran. Letzterer ist übrigens nicht nur ein gewichtiger Einfluss auf «Go To School» er singt auch auf zwei Songs. Einmal im ebenso Glam rockigen «Rock Dreams», in dem übrigens auch Susan Hall, die Mutter von Brian und Michael singt. Das folgende «The Lesson» ist eine wunderbar kitschige Vaudeville-Rock-Nummer. «Small Victories», ein Song weiter, erfüllt vorzüglich die Kriterien eines schlichtweg wunderbaren Popsongs. Da darf Mann und Frau schon mal hemmungslos schwelgen. In Piano basierten Ballade «Lonely» meint man ELO und Elton John zu hören. Letzterer ist übrigens ein Fan der Lemon Twigs. Bei «Queen Of My School» haben dann unzweifelhaft Big Star Pate gestanden, deren Drummer Jody Stephens übrigens auch auf dem Album vertreten ist. «Never Know» ist schliesslich eine gelungene Referenz an Todd Rundgren. Gefolgt vom dramatischem «Born Wrong / Heart Song», das eigentlich das Finale sein könnte. In dieser Vielschichtigkeit geht es bis zum Schluss weiter. Am Ende von «Go To School» ist man einmal mehr erstaunt über die musikalischen Fähigkeiten und das musikalische Wissen der D’Addario Gebrüder, die nicht nur einen grossen Teil der Instrumente selber gespielt, auch noch produziert, abgemischt und die Streicher arrangiert haben.
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