THE DEAD BROTHERS
Angst
Voodoo Rhythm
hug. Es ist immer eine Freude, wenn die Genfer Dead Brothers wieder mal ein Album veröffentlichen – «Angst» ist bereits ihr siebtes in zwanzig Jahren, das Sammelsurium «Leftovers & Rarities» von 2015 nicht mitgerechnet. Das zeugt von einer respektheischenden Konstanz, und so überrascht es nicht wirklich, dass dieses Sextett auch in ganz Europa Konzerte gibt, ohne darum viel Aufhebens zu machen. Was natürlich in erster Linie mit der Musik zu tun hat: Kaum eine andere Band auf dem Kontinent vertont das Ungemach der Seele so beklemmend und gleichzeitig galgenhumoristisch und aus so vielen verschiedenen Quellen schöpfend. Auch für «Angst» inspirierten sich die Mannen um Sänger Alain Croubalian mit allem, was ihnen in die Finger geriet: alter Schweizer Ländler, Walzer und Blues, Folk und Chanson, Texte von Robert Walser und Marcus Aurelius Littler – diesmal vor allem aus dem etwas weit definierten Alpenraum. Entsprechend gross ist auch das Arsenal der eingesetzten Instrumente. Entstanden ist daraus einmal mehr die schönste Begräbnismusik (wie die Band selber sagt) der Welt: heiter und beklemmend, tragisch und komisch, düster und klar, traditionalistisch und modern, alles gleichzeitig, alles immer auf den Punkt gebracht. Gut, man könnte handkehrum sagen: Nichts Neues aus dem Hause Dead Brothers, ausser dass das Cover, sagen wir mal: untypisch ist im Vergleich zu den vorhergehenden. Aber hey: Wer aus so vielen Quellen etwas so Eigenständiges macht, der soll ruhig so weitermachen.
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