THE DB’s Falling Of The Sky

THE DB’s
Falling Of The Sky
Bluerose Records

 

pc. Sie klingen nach einem Mix aus den Rolling Stones, den Sex Pistols und R.E.M. und sie sind schon eine halbe Ewigkeit am Drücker. The dB’s machen das, was man als Jangle Pop bezeichnet. Eine Unterform von Alternative Rock, bei der die Gitarren sehr glockenhell klingen und Melodien im Stil der 60ies zelebrieren. Klingt angestaubt, ist es aber keineswegs. Und das ist durchaus bemerkenswert. Zwar haben Peter Holsapple, Chris Stamey, Will Rigby und Gene Holder bereits Ende der 70er musikalisch zusammengefunden. Doch das vorliegende Album ist das erste neue Studiowerk nach 25 Jahren. Und obwohl das New Yorker Quartett seine Wurzeln nie ausser Acht lässt, klingt es durchaus zeitgenössisch. Rockig, verspielt, funkig („The Wonder Of Love“). Hier eine Prise Tom Petty, da ein bisschen Beatles – aber immer gute Songs, nicht allzu kompliziert (manchmal etwas gar einfach gestrickt: „Write Back“). Die mehrstimmigen Gesänge sind punktuell, aber an den richtigen Orten in der Bridge oder im Refrain eingesetzt. Und die Gitarren übernehmen kurze Ein- oder Überleitungen („World To Cry“). Ab und zu wird’s durchaus experimentell, mit düsteren Pianos und verzerrten Vocals und einem etwas umständlichen Titel: „The Adventures of Albatross and Doggerel“ ist eine Art fünfminütiges Kurzmusical, das beim genauen Hinhören dem Hitchkock-Klassiker „Psycho“ eine kleine Referenz erweist. Die aufwändiger gestalteten Songs in gegen Ende des Albums sind besonders interessant. Hier folgen gerade auf ungerade Takte und Folk auf Streicherarrangements und kesselndes Schlagzeug („Collide-Ooo-Scope“). Der Über-Song schlechthin ist den dB’s aber mit dem nachdenklichen Folksong „She Won’t Drive In The Rain Anymore“ gelungen. Streicher, eine ruhige Strophe und ein treibendes Schlagzeug im Refrain lassen grosse Gefühle aufkommen.

Hanns
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Hanns, der Gründer von TRACKS, ist der CH-Musikszene seit den 80er-Jahren als Produzent, Musiker und Redaktor eng verbunden. Er war jahrelang Chefredaktor des Schweizer Musikmagazins MUSIC SCENE, des deutschen Magazins MUSIK SZENE und arbeitete für u. a. MUSIK EXPRESS, METAL HAMMER.