THE ASTEROIDS GALAXY TOUR
Out Of Frequency
BMG
Die Dame, die ihre fünf Jungs von AsteroidsGalaxy Tour überstrahlt, sieht aus, als sei sie direkt einem 70er Jahre-Gangster Film entsprungen. Die verlängerten Wimpern und langen blonden Haare gehören der Sängerin Mette Lindberg. Die ihr leicht quäkendes Organ gekonnt auf den Sound der Band draufsetzt. Nach dem Instrumental-Opener entsteht so in „Dollars In The Night“ ein Mix aus bläserdominiertem Bigband-Sound und ausgetüfteltem und gesampeltem Beat-Feuerwerk. Die Formation aus Dänemark lässt ihre Titel nahtlos ineinander übergehen und kombiniert geschickt die momentan sehr trendigen Retro-Sounds à la Duffy oder Amy Winehouse mit einer Hiphop Attitude. Scheinbar en passant eingestreute Bläser-Einsätze wie in „Major“ sorgen für Eingängigkeit. Da und dort kommen bewusst billig klingende Örgelis zum Einsatz (z.B. in „Heart Attack“) und verleihen der Musik eine leicht cartoonhafte Note. Wenn Gründungsmitglied und Produzent Lars Iversen sagt: „Wir wollen Musik von filmischer Qualität machen“, dann muss man ihm zweifellos Recht geben. Am stärksten sind AsteroidsGalaxy Tour dort, wo die Beats fett und zerstückelt sind, wie in „Ghost In My Head“. Das programmierte Element wird hier klar deklariert und sorgt für einen treibenden Groove. Und auch wenn einem das sehr markante Stimmorgan von Lindberg da und dort mal ein bisschen auf den Geist geht, ist das Album vom Anfang bis zum Schluss erfrischend und unterhaltsam anders, weil sich die Band so ziemlich alles erlaubt hat.