TARJA TURUNEN
Act 1
EAR/PHONAG
hug. Let’s talk about Kunst: Erst letzten September hat uns die ehemalige Nightwish-Sängerin auf dem Live-Album «In Concert – Live At Sibelius Hall» mit finnischen Weihnachtsliedern und Orgelbegleitung beglückt und sich als Klassik-Sopranistin behauptet. Nun schiesst sie ein weiteres Live-Album nach, diesmal gleich im Doppel, und wahrscheinlich zur Freude aller Nightwish-Fans lehnt sie sich nun musikalisch an deren Musik an (was sie ja bisher tunlichst vermieden hat): Klassischer Gesang mit harten Gitarren. Es sind sogar einige Nightwish-Songs darunter. Das klingt gut, auch wenn sonderbarerweise das Schlagzeug konsequent zu dominant im Vordergrund steht. Und auch wenn Tarja im zweiten Teil den Spannungsbogen hin und wieder nicht aufrecht zu erhalten vermag, weil sie zu lange in actionslosen Mittelteilen verharrt. Nightwish-Freunde können trotzdem nicht jubilieren, denn nach wie vor fehlen diese unglaublich superschnellen, hochpräzisen und geschmeidigen Keyboard-Läufe, die Nightwish ausmachen. Eigentlich klingt «Act 1» wie eine Art Unplugged-Version von Therion. Ist auch gut.