STEVEN WILSON – The Future Bites

STEVEN WILSON
The Future Bites
Columbia/Universal
 
lg. Steven Wilson, seit 2009 auf Solopfaden unterwegs und dies bereits vor dem Fade-out seiner damaligen Hauptband Porcupine Tree, ist seit dem 2015er-Album „Hand.Cannot.Erase“ zunehmend unberechenbarer und somit eine musikalische Wundertüte. Auf dem Vorgänger „To The Bone“ (2017) wurde eher der Pfad in die Singer-Songwriter Ecke (mit gelegentlichen Progressive Rock-Eruptionen wie „Detonation“) eingeschlagen, wohingegen Steven Wilson mit „The Future Bites“ sich vermehrt elektronischen Klängen widmet. „12 Things I Forgot“ ist ein wunderschöner Ohrwurm, der auf Porcupine Tree-Alben aus den 2000er Jahren (oder Blackfield-Scheiben) hätte stehen können. „Personal Shopper“, bereits vorab ausgekoppelt, ist ein grandioses Pop-Epos, welches den heute allgegenwärtigen Konsumwahn auf eine zynische aber auch augenzwinkernde Art anprangert (und im zweiten Refrain zweitweise an die Schweden von Ghost erinnert). Andere Songs passen gut in die Schnittmenge von Muse, Radiohead und zeitlosem, anspruchsvollem Pop, sind perfekt arrangiert, brauchen aber etwas Zeit, um sich in die Gehörgänge festzusetzen. „The Future Bites“ – das angenehme 42 Minuten dauert – wird nicht jedermanns Sache sein, dennoch repräsentiert es Steven Wilson in seiner eigenen, kompromisslosen Art. Mutige Scheibe! 
 
Laurent Giovanoli

Be the first to comment

Leave a Reply