
SOEN
Cognitive
Spinefarm Records
pc. Scheinbar sphärisch pirscht sich der Sound von Soen in die Gehörgänge. Rückwärts abgespielte und von Hall durchsetzte Vocals leiten den Opener „Fraktal“ ein, und die Stimme von Leadsänger Joel Ekelöf erinnert dabei ein bisschen an Depeche Mode. Doch das ist bloss ein Vorspiel, von dem man sich nicht in die Irre leiten lassen darf. Was folgt (im zweiten Song „Fraccions“) ist perfekt getimter und knackiger, aber nicht überharter Metal. Die Gitarren und Drums sind zwar genau so abgemischt, wie man es sich als Metal-Hörer/in gewohnt ist. Die Lautstärke haben Soen aber so zurückgenommen, dass genug Raum für die Vocals bleibt, die letztlich das tragende Element ausmachen. Die gelungene Produktion wird abgerundet durch stimmige Songs. Wobei die Kompositionen vor allem durch ihre Riffs und weniger durch Melodien & Akkordfolgen bestechen. Da und dort geht es allerdings etwas zu weit, sind die Riffs und die Schlagzeugrhythmen einfach eine Spur zu kompliziert („Delenda“, „Oscillation“) und lenken vom Song an sich ab. Wo der Sound opulent und breit wird, entfaltet das Album hingegen grosse Qualitäten, zum Beispiel bei der Ballade „Last Light“ oder bei „Slithering“, das auch in punkto Auswahl der Sounds neue Variationen bietet.