SACRED OUTCRY Damned For All Time

SACRED OUTCRY
Damned For All Time
No Remorse Records

mv. Aus Griechenland kommt hier völlig unerwartet ein absolutes Epic Metal Meisterwerk daher, mit welchem wohl kaum jemand gerechnet hatte. Die Geschichte der Band ist ebenso ungewöhnlich wie dieses intensive, aussergewöhnliche Debutalbum. Die Band gründete sich bereits 1998 und ging im Jahre 2001 ins Studio, um dieses Album aufzunehmen. Danach verliert sich die Band, ohne das Album fertig zu stellen und werkelt erst 14 Jahre später (ab 2015) wieder weiter an der Scheibe. Ganz fünf Jahre später ist die Platte nun endlich fertig und liegt vor. Und man hört nur zu gut, dass dies kein Schnellschuss war. Das Album ist unglaublich episch, voller Detailliebe zu grossen Orchesterarrangements (nie zu viel, dafür am richtigen Ort und richtig eingesetzt) und sämtliche Stücke sind mit wuchtigen und einprägsamen Refrains ausgestattet, was Sacred Outcry von vielen vielleicht zu obskuren oder kauzigen Epic Metal Bands abhebt. Dies könnte eventuell auch der Verdienst von Sänger Yannis Papadopoulos sein (ja genau, der von Beast In Black), welcher hier eine grandiose Leistung abliefert und von gefühlvoll über rau bis zu spitzen Screams und mächtigen Chören alles abliefert, was diese Musik braucht. Und wüsste man nicht, dass er hier singt, man hätte nie bemerkt dass es der Beast In Black Sänger ist (deshalb Entwarnung an alle, die bei diesem Namen bereits entsetzt abwinken). Nach dem schönen Intro «Timeless» lässt die Breitband-Granate «Legion Of The Fallen» jeden Warlord-Fan freudig grinsen. Die folgende Bandhymne «Sacred Outcry» ist dann einiges härter und mehr traditioneller US Metal. «Where Ancient Gods Are Still Hailed» ist umso epischer und verbindet Warlord, alte Virgin Steele, Lordian Guard und Atlantean Kodex. Ein echtes Highlight dann die wunderschöne Ballade «Scared To Cry», welche Erinnerungen weckt an «The Bard’s Song» von Blind Guardian. Das ist wahrlich intensive, gefühlvolle Musik, welche tief berührt. Das gibt es viel zu selten heutzutage. «Lonely Man» beginnt ebenfalls akustisch und leicht folkig, um sich dann bis zur Speed Metal-Doublebassnummer zu steigern. Yannis singt auch hier in allen Registern und passt einfach perfekt zu dieser Band. Mit «Crystal Tears» wird es wieder balladesk, um danach mit dem fast 15-minütigen Titeltrack nochmals ganz gross und sehr episch aufzutrumpfen. Majestätisch, düster und mystisch zieht die Band hier alle Register des Epic Metal und macht sprachlos. Der Abschluss bildet das hymnische und treibende «Farewell», welches an die einstigen Könige dieser Musikrichtung, Manowar, erinnert und diese aber verdammt blass aussehen lässt. Was soll man sagen, jeder Song auf diesem Album ist ein Highlight für sich und «Damned For All Time» ist für mich bereits das Album des Jahres, darauf lege ich mich schon fest. Fans von traditionellem Metal und natürlich epischer Metalkunst müssen hier einfach zuschlagen, da auch die Produktion und das Artwork perfekt passen (am besten auf Vinyl kaufen). 

Michael
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Michael Vaucher schreibt seit 2011 für's TRACKS Magazin im Bereich HardRock/Heavy Metal. Zudem ist er der Gründer der Schweizer Metalband EMERALD, welche seit 1995 aktiv ist und bereits 7 Alben veröffentlichte.

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