RUSH – Permanent Waves

RUSH
Permanent Waves (3 LP)
Mercury/Universal
 
lg. „Permanent Waves“, das siebte Studioalbum des genredefinierenden und mitunter genialen kanadischen Trios von Rush, gilt als eines der grossen Werke in der Diskographie der Prog-Väter. Der Opener „Spirit Of Radio“ ist für die Verhältnisse von Rush fast eingängig und geht glatt als Radiohit durch. „Freewill“ ist schon eher dem progressive Metal zuzuordnen und zeigt auf, woher Bands wie Dream Theater und Konsorten ihre Einflüsse bezogen haben. Das folgende und recht düster beginnende „Jacob’s Ladder“ ist mehrheitlich instrumental gehalten, gilt als ausgezeichnete und grossartige progressive Abfahrt und hielt sich bis zuletzt in der Setliste von Rush. Das recht lockere und flotte „Entre Nous“ sowie das balladesk-verspielte „Different Strings“ schliessen an, bevor „Permanent Waves“ mit dem längsten Track, „Natural Sciences“, ein wirklich vielschichtiger Prog-Mammutsong beschlossen wird. Was Geddy Lee (Gesang, Bass, Keyboards), Alex Lifeson (Gitarre) und der im Januar verstorbene Wunderdrummer Neil Peart in 35 Minuten auf „Permanent Waves“ vollbringen, ist es die Band Rush weg vom ausufernden progressive Rock/Metal in radiotauglichere Gefilde zu navigieren, was sich auch in den Verkaufszahlen und hohen Chartsplatzierungen niedergeschlagen hat. Zum 40. Jahrestag von „Permament Waves“ wird das Album in verschiedenen Formaten und mit neuem Artwork (vom Originalkünstler Hugh Syme) aufgelegt. Dazu kommen 12 Bonustracks der „Permanent Waves“-Tour von den Stationen Manchester, London und St. Louis/USA – auch mit Songs der Vorgängerscheiben wie „Hemispheres“, „A Farewell To Kings“ oder „“2112″, welche eine Band in unglaublich guter Form zeigt. Rush war eine einzigartige Band, welche es mit ihrem unbändigen Willen der stetigen Erforschung neuer Ufer in songorientierter Form geschafft hat, sich in den vielen Jahren ihres Schaffens eine loyale Fanbase zu erspielen, welche nach Releases wie den vorliegenden und sehr schön aufgemachten Deluxe Formaten lechzen dürfte.
 
Laurent Giovanoli

 

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