QUIET ISLAND
Solid EP
Red Brick Chapel
Für ihr drittes Werk, die «Solid EP» begab sich die Genfer Band Quiet Island, zumindest was die Aufnahmen anbelangt, zurück zu ihren Anfängen. Bereits das selbstbetitelte Debüt wurde 2015 im selben Studio in der Bretagne eingespielt. Das Zweitwerk «Telescope» entstand drei Jahre später in London. Natürlich ist die Band von damals, auch wenn sie immer noch in der Originalbesetzung besteht, nicht mehr die Band von heute. Quiet Island sind musikalisch gewachsen und haben ihren Sound, der seine Wurzeln im Folksound der 1960er und frühen 1970er Jahren hat, erweitert und verfeinert. Waren schon die beiden Vorgänger Meisterwerke, die in der Schweiz alleine auf weiter Flur standen, so reichen die fünf Songs auf der «Solid EP» noch weiter. Der folkige Auftakt «Second Floor» ist pure Poesie, eine Wohltat für Körper und Seele. Die jazzigen Sprengsel regen zusätzlich die Hirnwindungen an. Die Single «Natural» berührt den Hörer mit traumwandlerischen, sanften und sphärischen Elementen. In «Unfamiliar Seasons» treffen die Beach Boys auf Jeff Buckley. Ein kurzes jazziges Intermezzo gibt dem längsten Song (6:31) auf der «Solid EP» zusätzliche Würze. «Currents» besticht mit einer besänftigenden Ruhe und einem geheimnisvollen Zwischenspiel. Und der Abschluss «Magnolias» ist entspannter und dezent rhythmischer Jazz-Pop. Quiet Island spielen mit der «Solid EP» einmal mehr in ihrer eigenen Liga, so toll, tief, berührend und fantastisch. Würde der Erfolg am Potential und der Ausdruckskraft einer Band gemessen werden, wären Quiet Island nicht nur national Spitze.
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