QNTAL VIII Nachtblume

QNTAL
VIII Nachtblume
Drakkar/Soulfood/Musikvertrieb

hug. Qntal (ausgesprochen Kantal) existieren seit 1992, trotzdem gibt es immer noch viele Leute, die diese band aus Deutschland noch nicht kennt. Das kommt wohl daher, dass die Beschreibung «einzigartig» für ihre Musik tatsächlich zutrifft: Qntal vermischen jahrhundertealte Texte und Lyrik aus Europa mit elektronischer Musik, gesungen sind die Worte von einer der schönsten klassischen Stimmen weit und breit, nämlich derjenigen von Sigrid Hausen aka Syrah. Sie und Michael Popp sind seit Anfang an dabei, inzwischen gelten Leon Rodt (Synthesizers und gleichzeitig Produzent), Sarah Newman aka Mariko (Gesang) und Markus Köstner (Live-Schlagzeug) ebenfalls zur Band. Rodt hat 2014 mit dem letzten Album «VII» als Neueinsteiger den Sound von Qntal etwas leichter zugänglich gemacht und sich nicht gescheut, hin und wieder recht simple Tanzboden-Rhythmen aufzugleisen. Was natürlich nicht heisst, dass die Qualität der Musik darunter gelitten hätte, denn der intensive, beherrschte Ausdruck ist geblieben – und er bleibt es auch, wenn es im neuen Album mal etwas… sagen wir: trivial wird (ausser vielleicht bei «Die finstere Nacht»). Dass sich Qntal übrigens nicht scheuen, frontal auf den Dancefloor zu gehen, haben sie ja schon 2004 mit dem Hybrid-Album «Illuminat» bewiesen. Ansonsten ist auch «VIII Nachtblume» eine wunderbare, freischwebende, hochpoetische Brücke zwischen uralten Texten und brandneuen Klängen.
Wer diese Band neu entdeckt, dem sei verraten, dass auch die Bands Estampie und Vocame dringend empfehlenswert sind – sie sind nämlich mit fast demselben Personal besetzt.

Christian
About Christian Hug 180 Articles
Seit den Sex Pistols «into music», seit 2001 freier Journalist und Buchautor. Jahrelange Mitarbeit im «Music Scene», «Toaster», TagesAnzeiger - Ernst», «Style» und andere. Kein MP3-Freund.

Be the first to comment

Leave a Reply