PASCAL GAMBONI
Tiara
Rtunes
rp. Den Bündner Oberländer Pascal Gamboni zog es als jungen Mann hinaus in die Welt. Lange lebte er in Österreich, studierte dort Musik. Dann ging er für eine Weile nach England. Dort spielte mit seiner Band gar im Vorprogramm der Stranglers. Schliesslich kam er wieder zurück in die Schweiz. Nicht nach Sedrun, wo er 1977 geboren wurde, sondern nach Bern, wo seine Freundin studierte. Zurück in der Heimat berief er sich wieder auf seine Wurzeln. Er singt seine Lieder in rätoromanischer Sprache. Und arbeitet mit dem Schriftsteller Arno Camenisch zusammen, den er in Österreich kennengelernt hatte. Dies tut er auch auf seinem aktuellen Album «Tiara» (Kopfbedeckung der Herrscher, Papstkrone, ERDE, BODEN und GRUND ). Im Lied «Coca-Cola Wunderbar» vertont er einen von Camenisch‘s Texten. Aber zuerst ist da mal die Eröffnungsnummer «Mar Te Dormas», die eher repräsentativ für die Stimmung des Album ist. Das Instrumental kriecht schleppend und schwer aus den Boxen. Ennio Morricone voran und gleich kommt Clint Eastwood um die Ecke. Oft ist die Stimmung auf «Tiara» nachdenklich, zuweilen bedrückend und wehmütig. Zu dieser Atmosphäre passt auch «Sen Esch Tgesa». Dieses Kirchenlied wird in Surselva gerne an Beerdigungen gespielt. Doch hat «Tiara» auch andere Facetten. «La Biala Co» ist ein beschwingter, ziemlich fröhlicher Folksong, wie auch das fast am Ende stehende «Adina». Und in «La Babilonia Olmatica» besingt er rhythmisch groovend und elektronisch unterstützt den Seelenlärm. «Tiara» ist aber eher ein Album für die nachdenklichen Stunden des Lebens. Das findet seinen Widerhall auch in den Texten, die übrigens in deutscher Übersetzung auf Gambonis Homepage zu finden sind.