OHRENFEINDT
Motor An
AFM
- Mittlerweile haben die Riffrocker aus St. Pauli auch schon 20 Jahre auf dem Buckel. Aber sie stehen immer noch voll in Saft und Kraft, wie das neue Album „Motor An“ , das inzwischen 6., eindrucksvoll beweist. Sänger/Bassist Chris Laut ist über all die Jahre die einzige Konstante in der Bandhistorie, die Positionen an der Gitarre und den Drums erfuhren rege Wechsel. Den Sound der Band hat das allerdings wenig beeinflusst, nach wie vor liefern Ohrenfeindt harten Riffrock auf einem bluesigen Gerüst mit deutschen Texten. Musikalisch ackern sie im gleichen Feld wie AC/DC oder Rose Tattoo, fügen zusätzlich Einflüsse von Classicrock-Acts wie Led Zeppelin oder UFO hinzu. Trademarks der Truppe sind Chris Lauts an Brian Johnson erinnernde Stimme und vor allem die humorvollen, direkten Texte (Beispiel: Auf die Fresse ist umsonst, den Rest musst du bezahlen). Nach dem grandiosen Album „Schwarz auf Weiss“ (2011) folgte zwei Jahre später „Auf die Fresse ist umsonst“, das allerdings nicht ganz die Klasse des Vorgängers aufweisen konnte. Mit „Motor An“ knüpfen Ohrenfeindt aber wieder an alte Klasse an und machen keine Gefangenen. Praktisch jeder Song ist ein Hieb voll auf die Zwölf, schwächere Momente sind (wenn überhaupt) dünn gesät. Das Album kommt wie aus einem Guss in bestem, druckvollen Sound. Dabei machen Lauts neue Mitstreiter Pierre „Keule“ Blesse (Gitarre) und Andi Rohde (Drums) einen ausgezeichneten Job, rocken wie die Teufel, punktgenau und mit dicken Eiern. „Motor An“ überzeugt auf ganzer Linie, allerbestes Musikfutter für jede Biker-Fete und sorgt für deftige Adrenalin-Schübe bei allen Fans vorgenannter Ohrenfeindt-Einflüsse.