
NORAH JONES
Little Broken Hearts
EMI
hug. Bloss raus aus der Kuschelecke, aber wohin? Mit «The Fall» vor drei Jahren hat Norah Jones die Fahrstuhlmusik, zu der ihre einst wunderschönen Balladen inzwischen verkommen waren, überwunden und sich klar Richtung Pop orientiert. Das war schön, aber war’s das? Mit ihrer Hobbyband The Little Willies, deren neues Album Anfang Jahr erschien, setzte sie ein klares Bekenntnis zum Country. Und so sollte auch das neue Solo-Album in Richtung Country tendieren. Aber nicht nach Country klingen. Die Lösung: Dangermouse als Produzent anheuern, der von Gnarls Barkley bis Black Keys ein breites Spektrum vorweist. Er macht aus Norah gottlob weder Disco noch Rock, sondern positioniert die Sängerin, ausgehend von «The Fall», klar in die Übergangszone zwischen selbstvergessen-atmosphärischem Pop und Alternative-Country und hält den Klang der Instrumente kühl und klar – zumindest hier ein eindeutiger Dangermouse-Einfluss und ein deutlicher Schritt weg von der Kuschelecke. Damit hat Norah ihr Ziel wohl endgültig erreicht, dafür aber diesen einzigartigen, wunderbar verzaubernden Charme von einst für immer verloren: Sie geht jetzt in der Masse netter Alternative-Country-Sphärenpop-Bands ein bisschen unter. Was aber nichts daran ändert, dass Dangermouse und Jones einen guten Job gemacht haben. Wer die Cowboy Junkies und The Walkabouts mag, wird auch «Little Broken Hearts» mögen.