MUZAK I [ai]

MUZAK
I [ai]
Muzakmusic.ch

hug. Drei Jahre haben die vier Luzerner an ihrem neuen Werk gearbeitet, nach der selbstbetitelten EP 2013 und dem Doppelalbum «Oxymoron» 2015 nun also das dritte Werk, und man kann nicht sagen, dass sich Muszak keine Mühe machen würden für ihre Musik: «Oxymoron» war ein Doppelalbum, «I [ai]» ist ein Konzeptalbum über eine Art Selbstfindung, wie der Name schon andeutet, und das ist ja immer schwierig, sowohl die Selbstfindung als auch das Konzeptalbum. «I [ai]» ist gewohnter Muzak-Progrock: Sehr durchdacht. Zu sehr sogar, darum bleiben die zehn neuen Songs oft mehr kopflastig denn emotional. Klar: Progrock ist immer mehr oder weniger kopflastig. Wenn er sich aber wie hier paart mit Zögerlichkeit beim Spielen, verstärkt sich der Effekt. Will heissen: Man sieht beim Hören fast, wie die Musiker beim Spielen auf ihre eigenen Finger schauen, um zu kontrollieren, ob alles richtig gespielt ist. Dadurch entfaltet sich vor allem in den kräftigeren Passagen nicht die Wucht, die den Songs gut tun würde. Und dadurch fällt umso mehr auf, dass die Bandbreite der Stimme von Sängerin Lena Gerber sooo gross auch wieder nicht ist. Am erstaunlichsten ist aber, dass sich musikalische seit «Oxymoron» kaum etwas verändert hat. Für eine Band, die an sich selber so hohe Ansprüche stellt, ist das doch eher überraschend.

Christian
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Seit den Sex Pistols «into music», seit 2001 freier Journalist und Buchautor. Jahrelange Mitarbeit im «Music Scene», «Toaster», TagesAnzeiger - Ernst», «Style» und andere. Kein MP3-Freund.

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