LUCY FOUR Burn In Paradise

LUCY FOUR
Burn In Paradise
Brainblast Boogie Records / Nonstop

Release 29.12.2019

hh. Geht es um 70er Jahre Classic-/Hard-/Heavy-Rock, dann gibt es hier mit dem Debut dieses Schweizer Quartetts das ganze fette Pfund. Wobei, Debut, stimmt nur auf den Bandnamen bezogen, denn Lucy Four sind identisch mit Sexy, die sich ja schon mit ihrem Album und vor allem ihren Live Shows zu einem der heisstesten Geheimtipps des Landes hochgearbeitet hatten. Dass Sexy als Bandname nicht unbedingt sehr geeignet für ihren krachenden Hardrock war, haben die vier Jungs nun eingesehen und sich umgetauft.

Musikalisch hat sich zum Glück nichts verändert. Nach wie vor brettert die Truppe mit enormem Schub und Power durch die Rocklandschaft und liefert einmal mehr eine Handvoll klasse Songs ab. Auffallend ist jedoch, dass die Band im Vergleich zum “Sexy“ -Album eine deutlich hörbare Entwicklung vollzogen hat. Besonders Gitarrist Rey Misterio hat auf „Burn In Paradise“ einen Quantensprung gemacht und liefert satte Riffs und griffige Licks am Meter, sowie geile, melodiöse Soli im Geist der grossen 70er-Axemen. Auch Frontmann Pascal Tallarico, ohnehin einer besten heimischen Rock-Shouter, leiert sich allerfeinste, zum Teil fantastische Melodien aus dem Ärmel (bzw. seiner mit Stacheldraht umwickelten Kehle) –davon haben einige echte Hymnen-Qualitäten. Bestes Beispiel dafür ist der Titel-Song „Burn In Paradise“, eine Rock-Hymne mit hohem Ohrwurm-Effekt, die in sich alles vereinigt was die goldenen Hardrock-Jahre der 70er ausmachten und vor allem alle herausragenden Qualitäten (Songwriting, Können der Musiker, Biss und Druck) von Lucy Four repräsentiert. Ein wahrlich grosses Stück Rockmusik. Zu diesem Gesamtbild tragen natürlich auf gleichermassen hohem Niveau Bassist Kudi M. Heeg mit tollen Leads, maximalen Groove und Drummer Pidi Criscuola bei. Besonders das Drumming muss hier unbedingt herausgehoben werden, absolut fantastische Arbeit. Mehr song-/banddienliche Spielweise, allerbeste virtuose Rocktechnik und Power wie ein Dampfhammer ( John Bonham darf stolz auf Pidi sein!) geht nicht – und das alles eingebettet in maximalem Groove. Eine Meisterleistung! Criscuola, der ja auch noch in anderen Rocktruppen trommelt (RAMS, Niryth), ist spätestens jetzt in diesem musikalischen Genre zweifellos das Mass aller Dinge in der Schweizer Rockszene.

Wie überhaupt das Album „Burn In Paradise“ in Sachen klassischer Hardrock in der Schweiz das Mass aller Dinge ist – zumindest wenn es um „direkt in die Fresse Rock’n’Roll“ und „ass-kicking-Heavyrock“ geht. Wenn ihr die Saat von Led Zeppelin, Black Sabbath und den anderen legendären Heavyrock-Meistern in der Seele tragt, dann ist Lucy Four eure Band, euer Soundtrack für das Jetzt und Hier. Ein meisterliches Album einer fantastischen Band!!!

Tipp: Record-Release-Party am 29.12. im OXIL, Zofingen

Hanns
About Hanns Hanneken 528 Articles
Hanns, der Gründer von TRACKS, ist der CH-Musikszene seit den 80er-Jahren als Produzent, Musiker und Redaktor eng verbunden. Er war jahrelang Chefredaktor des Schweizer Musikmagazins MUSIC SCENE, des deutschen Magazins MUSIK SZENE und arbeitete für u. a. MUSIK EXPRESS, METAL HAMMER.

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