KREATOR & ANTHRAX @ Halle 622 – Zurich

lg. Ein grossartiges Thrash-Metal Package hat sich in dieser Vorweihnachtszeit auf Tour durch Europa gemacht, und zwar mit Testament von der US-Westküste als Anheizer sowie den beiden Co-Headliner Anthrax aus New York und den Deutschen von Kreator. Los ging’s sehr früh in der gut gefüllten Halle 622 mit Testament, die ein einstündiges Set Quer durch ihr Schaffen boten. Die Band war unglaublich gut aufeinander eingespielt und der herausragende Lead-Gitarrist Alex Skolnick ragte ein ums andere Mal heraus, so dass die anfängliche Sound-Probleme (bei testament leider Standard) schnell vergessen gingen. Schoten wie „Electric Crown“, „3 Days in Darkness“, „First Strike Still Deadly“ und das abschliessende „Into The Pit“ liessen die Fans mit einem breiten Grinsen zurück. Dennoch ist es unverständlich, weshalb nur zwei Songs aus den Anfangstagen gezockt wurden. Nach einer kurzen Umbaupause und einem etwas lang geratenen Selbstbeweihräucherungsvideo stürmten Anthrax um Sänger Joey Belladonna und Mainman Scott Ian an der Gitarre die Bühne und legten mit Vollgas und voller Spielfreude los. Hits wie „Caught In A Mosh“ oder „Got The Time“ wurden sehr energetisch dargeboten und machten Lust auf noch mehr. Bei der Ansage zum Hit „Madhouse“ war aber plötzlich Ende und die Notbeleuchtung ging an. Sage und schreibe 70 Minuten lief nichts mehr und das Publikum wusste nicht, was Sache war. Die Versuche einer Durchsage waren so leise, so dass niemand etwas verstehen konnte. Das Megaphon sollte doch auch bitte eingeschaltet werden, doch es war eine ungewohnte Erfahrung für alle und das Publikum blieb sehr ruhig, wenn sich auch die Hallte zunehmend leerte. Nach Wiederherstellung der Stromversorgung folgte eine nun verständliche Durchsage mit dem weiteren Programm: 4 Songs von Anthrax und dann ein verkürztes Set von Kreator. Anthrax stürmten die Bühne und legten nahtlos nach mit dem erwähnten „Madhouse“, „Indians“, Antisocial“ und „I Am The Law“. Was für eine fantastische Show, welche in dieser Art nicht erwartet werden konnte. Nach einer Umbaupause und dem zu langen Intro mit „Run To The Hills“ ab Band ging es mit den etwas fast zu routiniert wirkenden Kreator um ca. 2245 Uhr weiter. Es wurden in diesem 8 Songs beinhaltenden Set nebst „Satan Is Real“ und „666-World Divided“ nur ältere und jüngere Titelsongs geboten, von denen die drei letzten und ältesten Songs „Violent Revolution“, „Terrible Certainty“ und der Rausschmeisser „Pleasure To Kill“ deutlich herausragten. Trotz der schwierigen Umstände mit dem langen Stromausfall machten alle gute Miene, zeigten vollen Einsatz und haben so zum Gelingen eines etwas merkwürdigen aber dennoch versöhnlichen Konzertabends vor zunehmend schwindendem Publikum beigetragen. Ein grossen Kompliment an alle Beteiligten!