KIND KAPUTT Zerfall

KIND KAPUTT
Zerfall

cw. Kind Kaputt vertonen die unterschwelligen Ängste der Generation Y mit hymnischem, brachialem Post-Hardcore. Die Musik ihres Debütalbums „Zerfall“ lässt sich stilistisch zwar recht eindeutig als neuer Ableger der jungen Welle an Post-Rock-beeinflussten Alternative-Bands wie Heisskalt, Fjort oder Van Holzen sehen, schafft es aber doch, eine nicht zu verachtende Eigenständigkeit zu erschaffen. Konzeptuell geht es um einen Jugendlichen an der Schwelle zum Erwachsenwerden, unverstanden und getrieben, hoffnungsvoll und wütend.  „Zerfall“ bildet das Lebensgefühl der 18- bis und 28-jährigen ab: Zwischen Flucht, Verdrängung und Kapitulation spiegelt jeder Song einen bestimmten Aspekt der Entwicklung wider und trägt so seinen Teil zum Gesamtkonzept bei. Die Songs dazu sind dunkel, schwer und erschlagend, transportieren darunter Gefühle wie Wut, Depression und Verzweiflung, aber auch Sehnsucht und Hoffnung. Der Opener „Aufgelöst / Vorwort“ beginnt das Album mit schwerem Halftime und herzzerreißend nihilistischen Zeilen wie „Und ich hoffe, dass du das begreifst/Dass jeder Schritt uns auch ein Stück zerreißt/In ein paar Metern sind wir aufgelöst.“ Wie der Weg des Protagonisten in den Texten, so verlaufen auch die Songs in unbeständigen Bahnen: zerberstende Ausbrüche der Verzweiflung, fragile Melodien und apathisch gesprochene Worte verschmelzen zu einem Gefühl davon, wie sich Existenz anfühlt, wenn man sie hinterfragt. „Und eine Ahnung, die mich jetzt beschleicht/Meine Schritte sind nie mehr so leicht.“

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