KAFVKA – Paroli

KAFVKA
Paroli
selfreleased

cw. Dass die Berliner Kafvka mit ihrer Musik mit den Grenzen von Rock und Hip-Hop spielen, ist grundsätzlich erstmal nichts Neues. Ihr drittes Album „Paroli“ versteht dieses Spiel mit beiden Welten aber erstmals nicht als recht ausdefiniertes Crossover, sondern experimentiert immer wieder mit den vielen verschiedenen Graustufen der Genre-Kombination. Das wird bereits im muskulösen Intro „Prolog“ deutlich, in dem Sänger Jonas Kakoschke über einem mächtigen Beat das Album so Hip-Hop-lastig wie wohl noch nie einleitet. Der nachfolgende Titeltrack erweist sich dann als deutlicher „klassischere“ Kafvka-Nummer, während ein Song wie „Komm mit, wir gehen zu weit“ sogar Trap-Ästhetik einbaut. Am symbolischsten für Kafvkas stilistische Neufindung ist vielleicht der mitten auf der Platte enthaltene Remix ihres großen Szenehits „Alle hassen Nazis“, der unter anderem der Feder von Roger Rekless entspringt und den Song in einem deutlich gitarrenärmeren Klangumfeld präsentiert. So werden die wie immer wichtigen und gesellschaftlich enorm aufgeladenen Themen von Kafvka klanglich spannender denn je präsentiert. So rappt Jonas Kakoschke mit immens viel Wut im Bauch gegen die rechte Szene, spart dabei aber auch die eigene Reflektion nicht aus. „Paroli“ stellt so Fragen wie: Wieso entzweien sich die Linken in ihren inneren Zwisten, anstatt sich für das gemeinsame Ziel zu vereinigen? Wieso tun wir immer weniger, wenn der Aufstand von Rechts immer größer wird? Ein wichtiges Album mit vielen wichtigen Punkten und spannender Vertonung.

 

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