
JESSIE MONK
Continually Becoming
Popup Records
Der Auftaktsong «Mistook You For A Man» aus «Continually Becoming», dem Debüt der in Berlin lebenden, australischen Sängerin, Songwriterin und Tänzerin beleuchtet humorvolle eine schwierige Beziehung: «Oh God I Think We Need Some Space. Times Drawing Lines On My Young Face. My Hunger For You Doesn’t Understand. I Must Of Mistook You For A Man». «Mistook You For A Man», das irgendwo zwischen Dolly Parton und Joni Mitchell liegt, wird von einem ebenso humorvollen Video begleitet. Männer machen sich zum Kaspar. Der behutsame und reduzierte Indiefolk des Titelsongs summiert Monks Lebensmaxime: «Werden aber nie sein.» Eigentlich sollten wir uns stetig weiterentwickeln. Das atmosphärische «Vampire» beleuchtet einmal mehr eine Beziehung, dieses Mal eine toxische: «All My Belonging Now Belongs To Him. But He Needed A Mother- And I’m Still A Kid.» Die Schönheit von «Vampire» wird von dissonaten Klängen gestört. In «Gets Me Down» klingt Monks Stimme forderend und etwas garstig. «In Between» ist es das pure Gegenteil: In sich gekehrt und fast scheu. Auch «What’ll You Be» klingt zurückhaltend und reduziert. In der Ruhe liegt manchmal die Kraft. Eine andere Kraft strahlt der Abschluss «Over Land and Sea» aus: Der A-capella-Song klingt wie ein wehmütiger Irish / Shanty-Song: «I Embrace The World With You In It, I Can. Cause I Know Now That Travels End. And Your Voice Calls To Me Over Land And Sea. And I Know That I’ll See You Again.» Wunderbar.
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