JENS CARELIUS Opsi

JENS CARELIUS
Opsi
Jansen Records

«Opsi» bedeutet, wie Mann und Frau vermuten könnte, Opa. In Tat und Wahrheit ist der deutschstämmige Fritz Dörries (Tierfänger bei Hagenbeck, Gründer des Insektenhauses in Hagenbecks Tierpark) aber der Ururgrossvater des norwegischen Musikers Jens Carelius (Wie diese Verwandtschaft genau zustande kam, ist leider nicht ersichtlich). Auf jeden Fall hat Carelius Ururgrossvater eine sehr bewegte Geschichte. Die begann, als der 25-jährige Fritz Dörries seine Heimatstadt Hamburg 1877 in Richtung Ostasien verliess. Dort wanderte er auf einer gefährlichen Route von Nagasaki nach Osaka und sammelte dabei verschiedene Pflanzen. Mitte Juni 1877 bestieg er in Yokohama ein Schiff nach Wladiwostok. Von hier unternahm er weitere Reisen, während derer er  vor allem Vögel und Schmetterlinge sammelte. Auf diesen Reisen erlebte er viele Abenteuer.  Diese Abenteuer, Geschichten und Erlebnisse hat Jens Carelius zusammen mit Lars Horntveth in Songs gepackt. Als Basis verwenden die beiden Indiefolk. Die Songs beginnen oft leise, mit behutsam akustischem Fingerpicking. Von da weg gehen sie in unterschiedliche Richtungen. Der Auftakt «Lay Me Down» wird zusehends experimenteller. Im über 7 Minuten langen «Hunting Butterflies» sind es kleine Störgeräusche, die sich mit der Zeit einschleichen. «Even Beauty Grows Old» ist rhythmischer Art-Pop, der auch Peter Gabriel gefallen könnte. «The Weight» glänzt mit Fingerpickings, die auch einem Leo Kottke gefallen könnten und dramatischen Elementen. Dessen Intro dauert übrigens 3:20 Minuten. Das schwelgerische «Bon-Fire» schlägt nach fast 2 Minuten um in Postrock ähnliche Gefilde. Und der Abschluss «Wildfire», für einmal ohne Fingerpicking am Anfang, überzeugt durch rhythmische Spannung. Der mit 101 Jahren verstorbene Fritz Dörries hätte seine Freude an «Opsi»

Roebi
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