IN FLAMES / ARCH ENEMY / SOILWORK – The Hall, Dübendorf 15.10.2024

Swedish heavy metal band In Flames and melodic death metal band Arch Enemy play The Hall in Zurich, Switzerland, on 15 October 2024 supported by Soilwork.

lr. Wer die grossartige YouTube-Serie «What’s in my Bag?» aus dem legendären Plattenladen Amoeba in Los Angeles kennt, weiss es: Anders Friden hats nicht mehr so mit Metal. Lieber hört der Sänger privat elektronische Sounds und dazu noch ein bisschen – guter Mann! – Old-School-Todesblei von Morgoth und Co. Das merkt man seiner Band In Flames schon etwas länger an. Die Schweden spielen einen modernen Metal, der Alt und Neu gekonnt verbindet, manchmal aber auch etwas zwischen Stuhl und Bank fällt. 

So eröffnen die Schweden ihren Gig in Dübendorf passenderweise mit «Cloud Connected» – jenem Hit, der die Band 2002 erstmals weg vom klassischen (Extreme) Metal gerückt hat.  Danach wechseln sich alte Kracher wie «Only for the Weak» oder «Food for the Gods» mit neuen Songs wie «Voices» oder «In the Dark» ab. Wie gewohnt top gespielt, mit einer tollen Lichtshow und ohne zu viel Bla-bla. Die Fans in der ausverkauften Halle (Jeeez, war das voll…) feierten die Band zurecht ab – auch für ihre bodenständige und sympathische Art. 

Arch Enemy als Co-Headliner hatten dagegen etwas gar wenig Druck im Sound. Schade, denn die Setlist der Schweden plus Import-Gesang aus Kanada ist mittlerweile gespickt mit Hits. Aber ohne richtiges Geböller sind Melo-Death-Kracher wie «War Eternal», «No Gods, No Masters» oder der neue Track «Dream Stealer» halt nur halb so gut.

Zudem wirkt die Band um Michael Amott inzwischen stellenweise etwas gar routiniert. Wobei die Leads des Chefs aber nach wie vor wahre Göttergaben sind. Vielleicht sollte er es wie Kollege Michael Poulsen machen, seine alte Death-Metal-Kapelle Carnage reformieren und mit ihr bisschen durch Clubs touren, um den Corporate-Rost abzuschütteln. Aber hey, der Mann macht sonst alles richtig, das zeigten nicht zuletzt die enorm vielen Arch-Enemy-Shirts im Publikum – und die vielen glücklichen Gesichter nach der Show.

Review: Lukas Rüttimann
Photos: Andy

Thanks to Good News Productions

Be the first to comment

Leave a Reply