Guter
Gast
Letzthin habe ich am Kiosk wieder mal in einem «Playboy» geblättert. Wahrscheinlich wissen Sie das längst selber: Der «Playboy» ist ein Heft mit langweiligen Bildern und langweiligen Interviews mit langweiligen Leuten wie Herr Vox und Frau Gaga. Aber ich stiess darin auf einen Beitrag einer Gastautorin, die den Männern dringend empfahl, Mut zu haben und die Frauen wieder anzusprechen, damit das gute alte Turteln nicht in Vergessenheit gerät.
Gute Idee, dachte ich mir und offenbarte am nächsten Tag meiner Kosmetikerin, was mir schon ewig auf der Zunge brannte: Ich gestand ihr, dass ich sie supersexy finde, und fragte sie, ob sie meine Briefmarkensammlung sehen wolle. Sie schaute mich irritiert an. Ich bemerkte meinen kleinen Patzer und korrigierte mit dem Angebot, dass ich ihr durchaus auch meine Sammlung philosophischer Schriften zeigen könne. Seitdem ignoriert sie mich.
Ich war natürlich verzweifelt. Doch dann stiess ich beim Surfen auf eine Talksendung mit Gwyneth Paltrow – Sie wissen schon, die Hollywoodschauspielerin, die uns mit bio-makrobiotisch-veganer Korrekt-Ernährung terrorisiert. Gwyneth Paltrow also sagte in dieser Talkshow sinngemäss, dass Frauen ihre Männer öfters mit einem Blowjob verwöhnen sollten, weil das die Männer sanftmütig und glücklich macht.
Was das alles mit Musik zu tun hat? Überhaupt nichts. Aber ich finde, Gwyneth Paltrow wäre eine grossartige Gastsängerin zum Beispiel bei Manowar. Oder bei Danko Jones. Oder bei Guns’N’Roses. Oder bei Suckspeed, wenn es die noch gäbe (ja ja, das war jetzt ein flacher Scherz, aber der hat sich umständehalber aufgedrängt). Überhaupt wäre Gwyneth Paltrow bei den allermeisten Rock- und Metalbands ein guter Gast, ausser vielleicht bei AC/DC. Und bei den meisten Hip-Hoppern, ausser vielleicht bei The Roots. Und den meisten Pop-Sängern. Und Clubmusikern. Und überhaupt.
Aber da wir grad bei Musik sind: Das Abo des Streaming-Dienstes Spotify kostet 120 Euro pro Jahr. Das ist mehr, als der durchschnittliche Musikkonsument zu den besten Zeiten der CD für ebensolche ausgegeben hat. Und wenn man nun beobachtet, mit welch horrendem Tempo die Anzahl Abonnenten von Spotify und Ähnlichem wächst, dann sollte das der Musikindustrie zu denken geben: Wird heute mit Musik mehr Geld umgesetzt als früher? Und warum dann das Gejammer? Aber das nur nebenbei. In erster Linie möchten wir hier Coldplay-Sänger Chris Martin grüssen, der war nämlich mal mit Gwyneth Paltrow verheiratet.
Im übrigen bin ich der Ansicht, dass Bono Vox verboten werden sollte.
Tracks 2 15 (März/April 2015)
Leave a Reply
You must be logged in to post a comment.