HOT MAMA
Re-Earth
Fastball Music
- Googelt man nach „Hot Mama“, springt einem sofort der BBQ-Saucenhersteller entgegen, aber bereits auf Platz fünf der Suchergebnisse wird man fündig, wenn man das Internet nach der Dresdner Female Fronted Band abgeklopft hat. Der Vierer aus Sachsen macht anspruchsvollen Djent, den man (um eventuelle Fragezeichen aus dem Weg zu räumen) ungefähr mit „granitharten Mathematik-Metal auf Stochastikniveau“ umschreiben kann. „Stochastik“ deshalb, weil die Songstrukturen WAHRSCHEINLICH irgendwo auf vier oder acht aufgehen, das aber nicht zwingend bewiesen werden muss. Hot Mama spielen also Stochastikmetal, und dies auf einem extrem hohen Level. Die Band um Sängerin Sonya legt ein massives Tempo und ausserordentliche Spielkunst vor und die Frontfrau entschärft die Härte mit sehr variablem und professionellem Gesang. Als Anspieltipp gilt für diese Behauptung „Let It Die“, in dem ihre Stimme in allen Variationen zu Geltung kommt.
Schwierig wird es allerdings, wenn man die einzelnen Songs analysieren möchte und dabei auch noch Highlights hervorheben soll. Das ist bei Bands in diesem Genre praktisch unmöglich, denn es wird Variation als Königsdisziplin betrieben und eine Analyse endet schnell in Brockhaus’schen Umfang. Deshalb werden stellvertretend für die Qualität des gesamten „Re-Earth“-Albums folgende Songs erwähnt: „Valley Of Laughter“ streckenweise etwas eingängiger, „Liar“ mit sehr guten zweistimmigen Gesangsparts, „Cyberdome“ Instrumental für Gitarrenfanatiker, „One Goes To Danzig“ sehr schöner, ruhiger Ausklang. Richtig gutes Album für Genrefreaks und Metalfans!