HEATHEN – Empire Of The Blind

HEATHEN
Empire Of The Blind
Nuclear Blast/Warner
 
lg. Nach gut zehnjähriger Albumpause (ja, es ist so lange her seit „The Evolution of Chaos“) kehren Heathen aus der kalifornischen Bay Area mit ihrem insgesamt vierten Album (und das seit 1987!) zurück. Auch die Aktivitäten der beiden Gitarristen Lee Altus (seit 2005) und Kragen Lum (als Ersatz für Gary Holt während dessen Slayer-Zeit) bei den Genre-Giganten von Exodus liess den Fokus auf Heathen etwas zu kurz kommen. So eingespielt wie die Herren sind Gitarrenduos selten – man hört den beiden die Spielfreude in jedem Moment an, sei es bei abwechslungsreichen, brachialen und dennoch progressiven Riffs oder hochmelodiösen und wilden Soli. Der klare und unverkennbare Gesang von David White gibt der Band eine klassischere Note, obschon man ganz klar im Thrash Metal angesiedelt ist. Im Vergleich zu den früheren Alben agiert der Fünfer – mit rundumerneuerter Rhythmus-Sektion (Jason Mirza am Bass und Jim DeMaria von Toxin am Schlagzeug) – im Schnitt weniger schnell, doch finden sich lumpenreine Abrissbirnen wie „The Blight“ oder „The Gods Divide“. Aber auch Songs wie der sehr abwechslungsreiche Titeltrack, die eingängigen „In Black“, „Dead And Gone“, der Midtempo-Kracher „Sun In My Hand“ oder das balladeske „Shrine Of Apathy“ begeistern zu jeder Zeit. Die Produktion ist dafür eher crunchy und modern – somit nichts für uneinsichtige Old-School Jünger. Dennoch passt die Arbeit von Zeuss (u.a. Queensrÿche, Hatebreed) wie die Faust aufs Auge zu einer der weltbesten Thrash Metal Bands, die sich hoffentlich in der Post-Pandemie Zeit bald auf hiesigen Bühnen blicken lassen wird. 
 
Laurent Giovanoli
 

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