HAVOK – V

HAVOK
V
Century Media/Sony
 
lg. Das fünfte Album der Thrasher aus Colorado zeigt die Band gereifter denn je und weniger ungestüm als in der Vergangenheit. Auch scheint man aus der knochentrockenen Produktion des ansonsten gelungenen Vorgängers „Conformicide“ gelernt zu haben und zeigt sich auf „V“ wesentlich organischer. Havok orientieren sich mehr an Alben wie „Rust In Peace“ (Megadeth), „No More Colour“ (Coroner), „Practice What You Preach“ (Testament) oder „Act III“ (Death Angel) – die Riffs sind zahlreich, der technisch angehauchte Thrash Metal ist verspielt und kommt mit unzähligen Breaks daher. Dennoch werden Melodie, Anspruch und Härte gekonnt kombiniert und mit virtuosen Gitarrensoli versehen. Auch der geslappte Bass ist nicht fehl am Platz und lässt Erinnerungen an die frühen 90er aufkommen.  „Fear Campaign“ strotzt beispielsweise nur so von Megadeth-Einflüssen, ist dennoch ein eher geradliniger Song (wie zum auch  „Merchants Of Death“ oder der Mid-Tempo Song „“Ritual Of The Mind”). Andere Tracks sind vertrackter wie „Betrayed By Technology“ oder „Interface With The Infinite“. Die Hits des Albums sind allerdings „Phantom Force“ und  „Cosmetic Surgery“, welche Havok etwas versteckt in der Mitte des Albums untergebracht haben. Beeindruckend ist schliesslich auch der letzte Song des Albums – das gut achtminütige „Don’t Do It“. Havok gehen mit „V“ einen wichtigen und richtigen Schritt und platzieren sich so an der Speerspitze der neueren Bands des Thrash-Genres und zeigen den Weg auf, den viele Helden aus der alten Zeit gegangen sind: Weiterentwicklung. Nur noch ein richtiger Hit täte Havok gut. „V“ ist dennoch ein wirklich gelungenes Album geworden. 
 
Laurent Giovanoli

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