
GREAT COLLAPSE
Neither Washington Nor Moscow… Again
End Hits Records
cw. Mit krachendem, groovenden Hardcore und linkem Aktivismus prangert die Supergroup um Strike-Anywhere-Frontmann Thomas Barnett auf „Neither Washington Nor Moscow… Again“ mit voller Kraft gesellschaftliche Missstände an. Im Vergleich zu ihrem Debüt „Holy War“ ist das Resultat um einiges noisiger und vielschichtiger ausgefallen: komplexe Basslines, düster-erdrückende Harmonien und ein präsentes Schlagzeug, was gerade zur ernsten Thematik des Albums passt: „Die Texte und Songs sind ein konzeptueller Rausch kopfüber in den Horror des letzten Jahres.“, wie Barnett es selber beschreibt „Wir wollten dem Gefühl, im Hier und Jetzt angekommen zu sein, einen Sound geben.“ „A Tale Of Two Cities“ etwa beschäftigt sich mit der zunehmenden Entfernung zwischen Land und Metropolen, auf „Pretty Wreckage“ beschreibt Barnetts eigene Erfahrungen aus der Arbeit mit den Vernachlässigten unseres Systems: den Obdachlosen. Und trotz aller Anklage rufen Great Collapse auf „Atomic Calendar“ mit ergreifendem Optimismus zum Mut auf. Der Einfluss der aktuellen oder ehemaligen Bandmitglieder von Rise Against, Set Your Goals oder eben Strike Anywhere ist unverkennbar, trotzdem könnte das Quintett hier und da etwas öfter aus dem Melodic-Hardcore-Korsett ausbrechen. Unterm Strich aber erschaffen Great Collapse ein kurzweiliges Album voller utopischer Gesellschaftsentwürfe und plädieren mit düsterem Hardcore für eine bessere Welt.
Christian Wollart (cw)
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