GORILLAZ
The Now Now
Parlaphone/Warner
Yes, we still love them – auch wenn mit dem Album Nummer sechs (plus die eine und andere Seitenlinie) längst so etwas wie Business as usual eingekehrt ist. Diesmal haben die vier Comicfiguren beziehungsweise Damon Albarn und seine Freunde weitgehend auf Gäste verzichtet, was den elf neuen Tracks einerseits ein bisschen Tempo und Variabilität wegnimmt im Vergleich zum letztjährigen Vorgänger «Humanz», anderseits aber Homogenität und «core business» stärkt: Dieser schon fast unverschämt entspannte Flow in ihren geschmeidigen, poppig elektrifizierten Liedern trägt durch das ganze Album und macht klar, was diese Band am Ende ausmacht. Dass die Gorillaz mit «Lake Zurich» nicht nur den dynamischsten Track eingespielt haben, sondern ihn auch noch dem Zürichsee widmen, macht natürlich alle Züriseeböötlibesitzer und Züriseeuferbadefreunde besonders stolz und den Track selber mit höchster Wahrscheinlichkeit zumindest regional zum Sommerhit. Die einzigen Studiogäste sind Snoop Dogg und Jamie Principle auf «Hollywood» und George Benson auf «Humility», vor allem Snoop verleiht dem entsprechenden Track mit seinem Sprechpart einen coolen Drive. Und im Video zu «Humility» hopst Jack Black mit Gitarre und den Gorillaz-Zeichentrickfiguren durch die Strandgegend. Einziger Wermutstropfen: «Fire Files» und «One Percent» gegen Ende des Albums sind eher Absacker. Aber weil der Rest so schön ist, haben wir auch grad Lust, wieder mal «Clint Eastwood» aus dem Debütalbum aufzulegen.
Christian Hug
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