
GINA ÉTÉ
Oak Tree
Lauter
Im zweiten Song «Mauern» ihrer Debüt-EP ruft Gina Été allen Trumps dieser Welt zu: «Hey, kannst du uns hören? Wir demonstrieren in der Stadt. Hey, kannst du’s schon spüren? Deine Zeit wird knapp.» Gina Été steht auf, wie Hundertausende anderer. Sie verkündet ihre Meinung. Eine Änderung muss her. Etwas weiter heisst es im selben Song: «Die Mauern wachsen mir über den Kopf und das vertrag ich nicht. Ich seh ja nicht mehr rüber bis nach Mexiko.» Mauern und Grenzen sind sinn- und nutzlos. Der Klimawandel macht sicherlich nicht davor halt. Und auch sind sie keine Lösung, um Flüchtlinge fernzuhalten. In «Windmill» besingt Été Menschen auf der Flucht: «The Days Are Growing Longer, Only Yours Are Growing Short. For As You’re Growing Stronger I Have Decided To Deport You». Die aus Zürich stammenden Gina Été hält wenig von Grenzen, weder gesanglich noch musikalisch. In den sieben Songs (inklusive Remix von «Windmill» von Produzent John Vanderslice) bedient sich die junge Frau aus einem reichhaltigen Fundus aus Indiepop, Trip Hop, Jazz, Elektro, Chanson, Mundart bis hin zu Punk. Dass gerade «Mauern» punkig endet verwundert nicht. Und ihre Songs trägt sie auf Deutsch, Schweizerdeutsch, Englisch und Französisch vor. Gina Été kreiert daraus vielschichtige, berührende und zuweilen auch aufwühlende Songs.
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