EMPOWERMENT Bengalo

EMPOWERMENT
Bengalo
End Hits Records

Es gibt sie immer noch, die gute alte Authentizität. Empowerment zeigen mit ihrem Hardcore-Brecher „Bengalo“, wie man Kompromisslosigkeit in Musik und Text clever mit klaren Ansagen gegen Rassismus und Ausgrenzung verbindet. Der Titelsong steht dabei sinnbildlich für die gesamte Attitüde der Platte: Als Underdog unter den Lichtern eckt der Bengalo an, steht dafür aber umso mehr für Ausdrucksstärke und Widerstand. „Von Mensch zu Mensch“ positioniert sich mit rauen Shouts klar gegen den Zulauf rechter Parteien, „161“ hält als antifaschistischer Fußballsong her und „Die Söhnin“ richtet sich gegen festgefahrene Geschlechterrollen in unserer Gesellschaft. Bei aller musikalischen Härte und Wut über soziale Missstände Härte vergessen die Stuttgarter nicht, mit positiven Werten zu überzeugen: „Bengalo“ ist genauso ein Album über Verbundenheit, Loyalität und Freundschaft. Die Kombination von klassischem Hardcore à la Merauder und smartem Deutschpunk-Spirit im Stile von Slime macht die Band dabei absolut eigenständig, wirkt aber auf Dauer eventuell für manche etwas ermüdend. Erfrischend wirken dabei HipHop-Ausbrecher wie „Mensch ist Mensch“, der dem zeitgemäßen Sound einen humanistischen Stempel aufdrückt. Ihre Authentizität unterstreichen Empowerment dabei nicht nur durch ihr DIY-Aufnahmeverfahren, sondern auch durch die konsequente Verweigerung von Social-Media-Accounts – das muss man sich im Jahre 2018 mal auf der Zunge zergehen lassen. Genügend wunde Punkte trifft „Bengalo“ nämlich trotzdem.

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