DIRKSCHNEIDER @ Z7 Konzertfabrik Pratteln

mv. Udo Dirkschneider, die einstige Power-Röhre von Accept kam noch einmal unter dem Banner „Dirkschneider“ zurück ins Z7. Da die erste Dirkschneider-Tour, bei welcher Udo nur alte Accept-Klassiker spielte, auf der ganzen Welt für unglaubliche Resonanzen sorgte, wurde nun ein zweiter Teil angehängt. Allerdings hatte sich der gute Udo für diesen zweiten Teil der „Back To The Roots“-Tour etwas ganz Besonderes einfallen lassen und die Setlist komplett neu gestaltet. Standen beim ersten Teil nur die ganz grossen Accept-Klassiker im Mittelpunkt, so sollte es diesmal ausgesuchte Perlen geben, welche sehr lange nicht mehr gespielt wurden (auch von Accept selber nicht). Und Mr. Dirkschneider hielt sein Wort. Bereits der erste Song des Abends, „The Beast Inside“ von der 1994er-Platte „Death Row“, war eine gelungene Überraschung für die vielen anwesenden Fans (die Konzertfabrik war sehr gut gefüllt). Die Bühne ganz in grünem Licht, dazu coole Rauchsäulen links und rechts und ein harter, glasklarer Sound liessen Udo und seine Band von Anfang an glänzen. Mit „Aiming High“ folgte bereits an zweiter Stelle ein total unterbewerteter Hit vom 1986er Hammeralbum „Russian Roulette“. Schon jetzt war klar, dass dies ein denkwürdiger, genialer Abend werden würde. „Bulletproof”, “Midnight Mover”, “Slaves To Metal” und “Another Second To Be” folgten und so langsam realisierte das Publikum, dass Udo die Setlist mit viel Geschick zusammenstellte. Mit etwas gemischten Gefühlen versuchte man das Ganze so intensiv wie möglich zu geniessen, denn es war klar, dass man die meisten dieser Songs nie mehr live hören würde. Und nicht nur die genial ausgesuchte Setlist liess die Fans frenetisch jubeln. Auch visuell wurde viel geboten, so hatte die Band viele Pyros, Rauchsäulen und eine ausgeklügelte Lichtshow mitgebracht. Das Ganze wurde gepaart mit viel Enthusiasmus und Spielfreude auf der Bühne. So war Udo’s langjähriger Wegbegleiter Fitty Wienhold am Bass dauernd am Grinsen und viel in Bewegung, während Sohnemann Sven für ordentlichen Wumms im Hintergrund sorgte. Und die beiden Gitarristen Bill Hudson und Andrey Smirnov brillierten nicht nur mit wirklich filigranen und tollen Leadgitarren sondern setzten mit ihrem Spiel die alten Accept-Kracher mehr als würdig in Szene. Weitere gewagte Überraschungen im Set waren im Verlaufe des Abends „Fight It Back“, „Can’t Stand The Night“, die Ballade „Amamos La Vida“, „Stone Evil“ sowie der „Eat The Heat“-Smasher „X-T-C“. Und für Freudentränen sorgten definitiv die lange nicht mehr gehörten Klassiker „Love Child“ und „Russian Roulette“. Im ausgiebigen Zugabenblock wurden dann noch diejenigen bedient, welche vielleicht während des Abends die ganz grossen Klassiker etwas vermisst hatten. Mit den gleich vier Zugaben „Princess Of The Dawn”, “Metal Heart”, “Fast As A Shark” und “Balls To The Wall” gab es zum Abschluss noch die totale Hit-Vollbedienung. Nach über 2 Stunden ging so ein denkwürdiges Konzert zu Ende und es dürfte überall nur glückliche und zufriedene Gesichter gegeben haben.

Michael
About Michael Vaucher 150 Articles
Michael Vaucher schreibt seit 2011 für's TRACKS Magazin im Bereich HardRock/Heavy Metal. Zudem ist er der Gründer der Schweizer Metalband EMERALD, welche seit 1995 aktiv ist und bereits 7 Alben veröffentlichte.

Be the first to comment

Leave a Reply