
CRAZY TRAIN
Fire Trail
hh. Vier Songs legt der Sänger/Gitarrist Achim Brugger mit seiner Band Crazy Train auf seiner Debüt-EP vor. Und es geht dabei mächtig rockig zur Sache. Die Band bewegt sich musikalisch in der Schnittmenge von Bluesrock und Hardrock und dürfte in erster Linie Fans von Popa Chubby, Philip Sayce und gleichgelagerten Bluesrockern ansprechen, wobei Crazy Train eine Spur giftiger zu Werke gehen. Die aggressiven Gitarren sind sehr dominant im Soundbild, was etwas auf Kosten des „Untenrum“-Drucks geht – gleichwohl ballert der Sound, von Many Maurer und Achim Brugger produziert, amtlich aus den Boxen. Zu Bruggers Veröffentlichungspolitik gehört, in kürzeren Abständen EPs mit vier Songs rauszubringen, von denen einer jeweils ein Remake sein soll. Angesichts von unzähligen Klassesongs aus über fünf Rock’n’Roll-Jahrzehnten darf allerdings die Frage erlaubt sein, weshalb Brugger für sein Debüt ausgerechnet auf „Fire“ von Hendrix zurückgreift. Dieser Song wurde inzwischen dermassen oft gecovert, dass man schon fast von Leichenfledderei sprechen muss. Immerhin schaffen es Crazy Train, hier eine eigene Note einzubringen, was aber im Endeffekt trotz guter Interpretation nichts nutzt, denn ausgelutscht bleibt ausgelutscht und an das Original kommt ohnehin niemand heran. Für künftige Werke wünschen wir uns deshalb, dass die Band auf Originale zurückgreift, die nicht zum Standardrepertoire fast jeder Amateurkombo zählen. Für die Qualität von Crazy Train spricht, dass die eigenen Songs wesentlich spannender als „Fire“ rüberkommen und durchaus überraschende Momente vorweisen, beispielsweise gute Harmonie-Chorsätze. Auch die Band rockt ordentlich und kräftig und gibt mit diesem Vortrag ein Versprechen auf schweisstreibende Liveshows. Fazit: ein gelungenes Debüt, mit dem sich die Band in der heimischen Szene etablieren dürfte und gleichzeitig ein grosses Versprechen auf künftige Taten abgibt.