CORONER – Dissonance Theory

CORONER
Dissonance Theory
Century Media/Sony

lg. Seit dem letzten Album («Grin») der schweizerischen Thrash-Metal Avantgardisten von Coroner sind 32 Jahre vergangen. Obschon ab 2011 nach dem Split Mitte der 90er Jahre wieder konzertmässig regelmässig aktiv hat sich das Zürcher Trio für ein neues und lange angekündigte Album viel Zeit gelassen. Nun liegt mit «Dissonance Theory» dieses langerwartete Werk endlich vor und es fällt schwer, das Gehörte in Worte zu fassen. Zahlreiche Durchläufe von «Dissonance Theory» führen zur Erkenntnis, dass der Band um Virtuose Tommy Vetterli an der Gitarre, Ron Broder (Gesang/Bass) und Diego Rapacchietti (Drums) ein genialer Wurf komplexer, brutaler, düsterer und dennoch eingängiger Musik gelungen ist. Gepaart werden auf perfekte Art die wilden Spielereien der frühen Coroner mit den unterkühlten Grooves der 90er Jahre. Schon die vorab ausgekoppelten Songs «Renewal» und «Symmetry» liessen Grosses erahnen, doch erst mit Vorliegen der ganzen Scheibe wird klar, dass das sehr hohe musikalische Level auf dem ganzen Album gehalten werden kann. Songs wie der Opener «Consequence», «Crisium Bound» oder «Trinity» beweisen dies mehr als eindrücklich. Der phrasierte Gesang von Ron kommt voll zur Geltung. Abgerundet wird das fabelhaft produzierte «Dissonance Theory» mit Keyboardteppichen, welche auch bei den verspielten Gitarrensoli von Tommy zu keiner Zeit Soundlöcher zulassen. Was für ein Comeback der einzigartigen Coroner. «Dissonance Theory» wird gleich doppelt in der Heimatstadt der Band zelebriert: am 14. November in Dynamo und am 16. November im Plaza Klub (beide in Zürich). Es ist anzunehmen, dass «Dissonance Theory» in vielen Jahresbestenlisten sehr weit oben zu finden sein wird. Ergreifend!

Laurent Giovanoli

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