
CLARA LUZIA
The Range
Rough Trade
pc. Es ist fast unmöglich, Clara Luzia nicht mit dem Deutsch-Schweizerischen Mädels-Duo „Boy“ zu vergleichen. Zu ähnlich ist das dominierende Piano, die Klatschgeräusche im Opener „Morning Light“. Nun ist es aber so, dass es Clara Luzia (alias Clara Luzia Maria Humpel) eigentlich schon deutlich länger „gibt“. Und zum guten Glück nimmt das Album sehr bald die Kurve in eine etwas andere Richtung. Und diese ist, obwohl mehrheitlich von akustischen Instrumenten getragen, düsterer und gleichzeitig opulent („Love In Times Of War“) und wird oft getragen von einzelnen Streichinstrumenten („The Gardener Of The Ground Below“, „The Scale“). Akustik Gitarren und mitunter auch das Klavier, verleihen den Songs einen natürlich-melancholischen Fluss („Sink Like A Stone“). Und selbst, wenn die Reggae-Rhythmen („Tidal“) vordergründig einen auf Optimismus machen, bleibt die Art des Gesangs von Clara Luzia stets etwas traurig. Und dennoch hört man sich das Album gerne an. Vielleicht auch, weil diese feine Melancholie sehr gut zu den kalten Monaten passt, die nun auf uns zukommen. Das Album ist ein Bekenntnis zu den feinen Tönen des Lebens „Quiet“, wie man sie oft zu überhören neigt.