BRYAN ADAMS
The Bare Bones Tour
Live At Sydney Opera House
Universal
hh. Im Vorspann erzählt Bryan Adams, dass er bei seinem ersten Australien-Trip das Opera House gesehen hat und sich wünschte, hier einmal zu spielen. Nun denn, es hat geklappt – im vollen Opera House lässt die kanadische Raspelstimme die 30-jährige Karriere Revue passieren. Und zwar solo, akustisch, nur der Chef selbst, seine Akustik-Gitarre, um den Hals eine Mundharmonika (Bob Dylan lässt grüssen), ein Flügel nebst Pianist und natürlich diese unvergleichliche Stimme. Als Adams die Bühne betritt und „Run To You“ anstimmt, brandet frenetischer Applaus auf. Adams ist sichtlich berührt, gibt sich im Laufe des Konzerts betont locker, kommuniziert mit dem Publikum und geht auch auf Zwischenrufe ein. Zwischen den Songs gibt er kleine Anekdoten zum besten. Der ganze optisch unspektakuläre Auftritt lebt vom Charme des Hauptdarstellers und davon hat er eine ganze Menge. Seine überaus sympathische Ausstrahlung wird dabei vom Publikum mit Begeisterung goutiert.Aber es sind in erster Linie natürlich diese Songs, die auch in diesen abgespeckten und aufs Minimum reduzierten Versionen voll und ganz funktionieren, nichts von ihrer Faszination verlieren! Ein Beweis für die grosse Klasse von Bryan Adams Liedern. In dieser akustischen Version erhalten sogar die Schmusehits, die in der Normalversion doch häufig sehr schmalzig und kitschig anmuten, eine neue, grössere Bedeutung. Der Kanadier ist prächtig bei Stimme, es ist erstaunlich wie auch unplugged dermassen kraftvoll jeder Song intoniert wird. Obwohl das Konzert keinerlei optische Schmankerln bietet, überzeugt Adams auf ganzer Linie und lässt nie Langeweile aufkommen. Ein erhabenes Konzerterlebnis eines der grössten Singer/Songwriters der Gegenwart.