BRITISH LION The Burning

BRITISH LION
The Burning
Parlophone

mv. Iron Maiden-Mastermind Steve Harris hat es zur grossen Freude seiner Fans tatsächlich geschafft und ein zweites British Lion-Album veröffentlicht. Fast 8 Jahre nach dem Debut-Album seines Nebenprojekts versprüht «The Burning» eine erstaunliche Frische, positive Energie und Eigenständigkeit. Abgesehen vom natürlich sehr prägnanten Bassspiel des Maestros klingen British Lion überhaupt nicht nach Iron Maiden und das ist auch gut so. Mit British Lion lebt Steve einfach seine Leidenschaft für Rockmusik aus, zeigt sich bodenständig und beackert live wieder die kleinen Clubs. Schon der Opener «City Of Fallen Angels» ist ein herrlicher Ohrwurm und macht sofort prächtige Laune. Der folgende Titeltrack ist ebenfalls super eingängig und zeigt, wie gut sich die Band mittlerweilen eingespielt hat. Alles klingt sehr natürlich, frisch und kraftvoll, wie ein Trip durch die schönen Spielarten des Classic Rock, AOR und melodischem Hard Rock, dies aber weder altbacken noch zu modern. «Father Lucifer» besticht mit fabelhaften Leadgitarren der beiden Gitarristen David Hawkins und Grahame Leslie. «Elysium» oder «Lightning», zwei sehr melodiöse und leicht zurückhaltende Stücke, lassen viel Platz für Sänger Richard Taylor und seine wirklich gute und sehr eigenständige Stimme. Sobald man sich vom Gedanken löst, hier etwas mit Bruce Dickinson oder Iron Maiden vergleichen zu wollen, entfaltet das Album seine ganze Grösse und etliche Songs wachsen mit jedem Durchgang mehr und mehr. Das trotz der sehr starken Stücke in der ersten Hälfte dieses 60 Minuten-Albums die grossen Highlights im hinteren Teil der Platte noch folgen, spricht für das ausgereifte und hochwertige Songwriting. Das sich dynamisch immer mehr aufbauende «Last Chance», das im Chorus aufblühende «Legend», das mit vorzüglichen Leadgitarren versehene «Bible Black», die leicht folkige Halbballade «Native Son» (erinnert ein wenig an Dare) und das edle «Land Of The Perfect People», welches meisterhaft klasse Gitarrenleads und nie kitschig werdende Melodien mit einem glänzenden Chorus verbindet. Alles in allem ein um Welten stärkeres Album als das solide Debutalbum und mehr als empfehlenswert für Freunde handgemachter, leidenschaftlicher Rockmusik.   

Michael
About Michael Vaucher 148 Articles
Michael Vaucher schreibt seit 2011 für's TRACKS Magazin im Bereich HardRock/Heavy Metal. Zudem ist er der Gründer der Schweizer Metalband EMERALD, welche seit 1995 aktiv ist und bereits 7 Alben veröffentlichte.

Be the first to comment

Leave a Reply