
BODI BILL
I Love U I Do
Sinnbus
Textzeilen aus dem Auftakt von «I Love U I Do» summieren das zusammen, was unsere Welt momentan nicht zu bieten hat: Sicherheit. «But I Feel So Unstable Today. How Can I Be Sure. How Can I Be Sure…» Wie kann mir von etwas noch sicher sein!? Alles ist im Fluss. Zuweilen hektische Elektronik ist der Single unterlegt. In dieser Unsicherheit klammert Mann und Frau sich an vermeintlich Sicheres und Messbares. Meine nette Sonnbräune bringt mir Zuneigung in den sozialen Medien («Self Improvements»). Ich bin dann wer und nicht bloss ein zerfliessend unsichereres Etwas. Der Vierte Werk der Berliner Band ist nahe am Hier und Jetzt – textlich wie musikalisch. Im Video zum feinen an Heaven 17 mahnenden «Loophole Travelling» werden Bodi Bill von einer Selfie-besessenen gefangen genommen und schliesslich verscharrt. Auch wenn das Video etwas hölzern wirkt, so passt die Idee dahinter. Und schliesslich ist «Loophole Travelling» auch noch der beste Song auf «I Love U I Do». Ebenso mehr als hörenswert ist der hektisch-treibende Indiepop von «Big Gong Sounds». «Peruhu» bietet neben Momenten der Entspanntheit eine Prise aufgeregtem Post-Rock. Das verhaltene indierockige «Paradies» offeriert zwar keine paradiesischen Momente, etwas entspannter ist Mann und Frau danach aber schon. Zum Schluss gibt es mit «Good Advice» noch feinen Indiefolk mit überraschender Wendung hin zum Esoterischen. Entrückung olé.
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