
BOB DYLAN
Tempest
Sony
hug. Robert Zimmermanns immerwährende Widerspenstigkeit in allen erdenklichen Ehren. Aber seit sogar Die-hard-Fans wegen altersbedingter Unzumutbarkeit Bob Dylans Rücktritt fordern, getrauen auch wir uns zu sagen: Genug ist genug. Live ist Dylan nur noch eine Katastrophe. Im Studio kann man mit Reglern und sanftem Spiel zwar einiges wettmachen, aber trotzdem ist Dylans Stimme öfters krächzig statt tragend. Und die Songs sind eigentlich wie immer: nett zwischen Singer/Songwriter und Country und vor allem als Gesangsstütze gedacht. Entsprechend machen auch die Dylanologen einheitlich einige Tiefpunkte auf diesem Album aus, finden aber auch einige tolle Songs (manche sprechen dann von Bestform), und werten das Album insgesamt als ganz okay. Wir schliessen uns dieser Meinung an. Sorgen bereitet uns allerdings die Information, dass «Tempest» ursprünglich wieder mal ein religiöses Album hätte werden sollen, dass das dann in der Ausführung aber irgendwie nicht klappte und nun halt religiöse und nicht-religiöse Songs drauf sind. Was ist aus Dylans «Was ich will, das tu ich auch»-Haltung geworden?