BLACK STAR RIDERS All Hell Breaks Loose

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BLACK STAR RIDERS

All Hell Breaks Loose

Nuclear Blast

 

hh. Aus Respekt vor dem verstorbenen Lizzy-Chef Phil Lynott haben die legitimen Erben um Scott Gorham dieses Projekt nicht unter Thin Lizzy veröffentlicht, sondern es sind nun halt die Black Star Riders. Thin Lizzy wird es aber weiterhin geben, jedoch nur live und auch hier in wesentlich eingeschränktem Mass. Das hier vorliegende Material hätte allerdings problemlos in die Lizzy-Diskografie gepasst, es hätte sogar zum Besten gezählt, was die irische Legende jemals veröffentlicht hätte. Packende Songs, die schon nach wenigen Takten zu identifizieren sind, Thin Lizzy in Reinkultur! Es ist alles da, was die Fans an Lynott und seiner Truppe liebten: die wunderbaren Twin-Gitarren, die irischen Folkeinflüsse und eine absolut herausragende Bandleistung. Mit Ricky Warwick, wie Phil Lynott ebenfalls irischer Abstammung, hat die Truppe einen Frontmann, der gesanglich auf Tuchfühlung zum ehemaligen Lizzy-Boss geht ohne dabei aufgesetzt oder gekünstelt zu wirken –meint spürt förmlich den Geist von Phil Lynott in den Songs. Die beiden Gitarristen Scott Gorham und Damon Johnson (ex-Alice Cooper, -Brother Cane) ergänzen sich wie weiland Gorham und Robertson – herrlich, wie die beiden schönste Melodien im Zweiergespann vorlegen, eingängig, melodisch und kräftig. Die Songs sind durchweg erste Sahne, da gibt es keine Ausfälle. Klar, erinnert der eine oder andere Titel an alte Lizzy-Grosstaten – aber es wäre ja auch eine grosse Enttäuschung, wenn das nicht so wäre. Kommt dazu, dass Meisterproduzent Kevin Shirley hier ein weiteres Mal sein geniales Händchen anlegt, mit dem er bereits in jüngerer Vergangenheit grossartige Taten von Joe Bonamassa, Black Country Communion oder Beth Hart veredelte. Shirley packt die hervorragende musikalische Leistung der Band in einen herrlich warmen, druckvollen Retrosound, der perfekt passt. Die Transparenz der Produktion ist beeindruckend, hier stimmt einfach alles – das Verhältnis der Instrumente unter- und miteinander, der fantastische Drumsound und der unter die Haut gehende Gesang. Eine weitere, wahrhaftige Meisterleistung von Kevin Shirley. „All Hell Breaks Loose“ ist Musik aus der innovativsten Zeit des Hardrocks, die 70er Jahre, mit Gefühl und Liebe ins Hier und Jetzt transportiert. Dabei ist das Werk von „altbacken“ Lichtjahre entfernt und beweist, wie herausragend gut und wegweisend Thin Lizzy zu ihren besten Zeiten waren – dieser Sound fasziniert heute genauso wie vor 35 Jahren.  Phil Lynott wäre verdammt stolz auf dieses Album!

Hanns
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Hanns, der Gründer von TRACKS, ist der CH-Musikszene seit den 80er-Jahren als Produzent, Musiker und Redaktor eng verbunden. Er war jahrelang Chefredaktor des Schweizer Musikmagazins MUSIC SCENE, des deutschen Magazins MUSIK SZENE und arbeitete für u. a. MUSIK EXPRESS, METAL HAMMER.