BLACK LABEL SOCIETY
Unblackened
Eagle Vision
hh. Im Nokia Club, Los Angeles präsentieren Zakk Wylde und seine Mannen ihren Heavy Southern Rock sitzend. Sitzend? Genau! Weshalb und warum bleibt schleierhaft, denn unplugged bzw. akustisch, wo sich normalerweise die Künstler entspannt auf Stühlen zeigen, ist das hier beileibe nicht. Hier gibt es Black Label Society wie man sie kennt, brachiale Sounds aus den Südstaaten mit allem, was dazugehört: lange Matten, Bärte, Tattoos und echter Männergesang. Im Vergleich zu typischen Southern Rock Vertretern wie Lynyrd Skynyrd oder Molly Hatchet sind BLS allerdings einen massiven Zacken heavier, zudem integriert Zakk Wylde noch eine satte Portion Metal und „moderne“ Spices à la Audioslave. Dominiert wird der Sound von den zwei herausragenden Gitarristen (neben Wylde Nick Catanese). Für den fetten Teppich sorgen Bassist John Deservio und Drummer Chad Szeliga und für eine akustische Auflockerung ist der ehemalige Dream Theater/Black Country Communion Tastenvirtuose Derek Sherinian mit an Bord. Der Sound ist mächtig, eine massive Wand! Band-Chef Wylde zeigt hier eindrücklich, dass er neben seiner typischen Gitarren-Shredderei (mitunter durchbricht er die Schallmauer) auch jede Menge Gefühl mit Härte verbinden kann, speziell nachzuhören in „Machine Gun Man“. Der Südstaaten-Pathos mit seinen grossen musikalischen Gesten kommt natürlich nicht zu kurz, besonders wenn Wylde ans Piano wechselt („Sweet Jesus“, „In This River“). Alles in allem ein zwar optisch relativ unspektakulärer Vortrag, aber durchweg ein geiles Konzert für Fans besagter Musikrichtung. Wer die Allman Brothers gern einmal in brachialem Heavy-Format sehen würde, der besorgt sich diese DVD.