BEN SOLLBERGER PROJECT I Hate To Say

BEN SOLLBERGER PROJECT
I Hate To Say
Eigenproduktion

mv. Der Schweizer Musiker Ben Sollberger legt mit «I Hate To Say» sein erstes Soloalbum vor. Den Namen dürften einige vielleicht auch mit den Bands Skrylls und Distant Past in Verbindung bringen, wo er als Gitarrist bereits mehrfach auf sich aufmerksam machte. Mit Distant Past veröffentlichte er sogar fast parallel zu diesem Album auch das starke neue Album «The Final Stage». Mit diesem Ein-Mann-Projekt wollte sich Ben Sollberger frei von Stilbegrenzungen einmal selber verwirklichen, frei nach dem Motto des Albumtracks «Breaking Free». Dazu hat er auf «I Hate To Say» wirklich alles selber gemacht, einzig Mix und Mastering wurden Fabrizio Egger überlassen. Angeführt von einem schönen Gitarrenlick, welches den Song immer wieder trägt, ist «Too Hot To Hold» ein bärenstarker Opener, welcher mit kräftigen Gitarren ordentlich rockt und super Laune macht. «Whenever There Is Love» beginnt sphärisch mit coolen Synthesizers und steigert sich dann mit einsetzenden Gitarren bis zum eher melancholischen Refrain. Nach einigen Durchläufen des Albums ist dieser einer der Songs, die ihr potential mit Langzeitwirkung entfalten können. Der Titeltrack «I Hate To Say» beginnt auch kurz ruhig und mit sehr passenden Soundeffekten, bevor der Song in einen stampfenden Beat übergeht und mit einem genialen, hypnotisierenden Flow den Hörer gefangen nimmt. Erinnert mich ein wenig an die genialen deutschen Post-Rocker Long Distance Calling und definitiv ein grosses Ausrufezeichen auf der Scheibe. «Legends Never Really Die» lenkt die Richtung dann wieder weg von diesem Stil, der flotte Hard Rocker ist dem Tod von Gitarrenlegende Eddie Van Halen geschuldet und überzeugt nicht nur mit den sehr guten Lyrics. «I Couldn’t Care Less » setzt wie viele Songs auf eine simple, aber sehr prägende Melodie und weist auch sehr starke und nachdenklich machende Lyrics auf. Eine gut analysierte Situation unserer schwierigen Zeit bietet auch der Text zum folgenden Stampfer «Information War». Ein weiteres Highlight der Platte ist das flotte «Lost In Translation», welches abgesehen vom schönen Akustik-Mittelteil schön hart vor sich hin rockt und mit sich einem sehr einprägsamen Refrain im Hirn festsetzt. Weitere Stilwechsel bringen das eingangs erwähnte «Breaking Free», welches mit seinem Alternative Rock fast schon an Living Colour erinnert und das im Gegensatz dazu sehr poppige «Beautiful Dream» mit seinen fröhlichen Keyboards. Zum Abschluss gibt’s noch die beiden wunderschönen Balladen «It’s a Sunny Day» und «Wish». Alles in allem eine sehr spannende und kurzweilige Angelegenheit für Rockfans mit offenen Ohren für die verschiedenen Facetten der harten Rockmusik. Handwerklich und auch soundmässig sehr gut gemacht und vom TRACKS daher eine fette Empfehlung, originelle und integre Schweizer Künstler wie Ben Sollberger anzuchecken und zu unterstützen.

Michael
About Michael Vaucher 150 Articles
Michael Vaucher schreibt seit 2011 für's TRACKS Magazin im Bereich HardRock/Heavy Metal. Zudem ist er der Gründer der Schweizer Metalband EMERALD, welche seit 1995 aktiv ist und bereits 7 Alben veröffentlichte.

Be the first to comment

Leave a Reply