BATUSHKA – Hospodi

BATUSHKA
Hospodi
Metal Blade/Sony
 
lg. Batushka aus Polen konnten sich mit ihrem ersten Album „Litourgiya“ (2015) und vor allem ihrem spektakulären Live-Shows, welche eine in christlich-orthodoxen Kutten verhüllte Band während einer ebensolchen Messe präsentierte, rasch etablieren und den Ruf einer neuen und interessanten Band erarbeiten. Doch dann krachte es gewaltig bei der Band, indem die nun unter dem Banner Batushka firmierenden Mitglieder Bandgründer und -kopf Krzysztof Drabikowski aus der Band geschmissen und sich gleichzeitig die Namensrechte vorerst gesichert haben – letzteres ist derzeit Gegenstand eines Rechtsstreites. Deshalb ist zu rechnen, dass mit Drabikowski eine weitere Inkarnation von Batushka mittelfristig auf dem Parkett erscheinen wird. Doch nun zu „Hospodi”: Während „Litourgiya“ an Atmosphäre kaum zu überbieten und wirklich originell im Sinne einer orthodoxen Messe daherkam, krankt „Hopsodi“ daran, etwas gar zu gewöhnlich zu sein. Der Black Metal ist nach wie vor schleppend, doch scheint das Album nicht bis zu Ende durchdacht zu sein. Es sind in der Tat Songs dabei, welche die klerikalen, rituellen Element von „Litourgiya“ aufgreifen (die grossartigen „Szestoj Czas“, „Liturgiya”), doch das genügt nicht, um gegenüber dem übermächtigen Vorgänger bestehen zu können. Schade, denn „Hospodi“ hätte durchaus mehr Potential gehabt – wahrscheinlich wurde diese Scheibe zu schnell und nicht aus einem Guss gefertigt. Man darf sich dennoch auf die kommenden spektakulären Live-Shows freuen. 
 
Laurent Giovanoli

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