AVANTASIA Moonglow

AVANTASIA
Moonglow
Nuclear Blast Records

mv. Im Jahr 2001 erschien mit “The Metal Opera” das Debut des Avantasia Projekts, mit welchem sich Edguy-Mainman Tobias Sammet damals etwas losgelöst von seiner Hauptband im Rahmen einer grossen Metal Oper mit unzähligen Gastsängern neu verwirklichen wollte. Dass daraus schlussendlich statt einer einmaligen Sache eine solch riesige Erfolgsgeschichte werden würde, hatte vor 18 Jahren sicher niemand zu wagen gehofft. Der Erfolg kommt aber hier auch nicht von ungefähr und sicher auch nicht nur wegen der vielen beteiligten Gastmusikern, denn Tobi hat sich von Album zu Album in Sachen Songwriting und Ideenreichtum immer wieder gesteigert und so bereits unzählige Meisterwerke wie „The Wicked Symphony“, „Angel Of Babylon“, The Mystery Of Time“ oder zuletzt „Ghostlights“ veröffentlicht. Die Erwartungen an „Moonglow“ waren entsprechend hoch, werden aber schon mit dem gigantischen 10-minüten Opener „Ghost in The Moon“ erfüllt und gar übertroffen. Die Nummer wäre eigentlich Meat Loaf auf den Leib geschrieben und könnte locker auf „Bat Out Of Hell“ bestehen. Tobias Sammet singt hier aber dermassen stark und gefühlvoll, dass es keinen Gastsänger braucht und auch Meat Loaf hinten anstehen müsste. Das folgende „Book Of Shallows“ ist dann der vermutlich härteste Avantasia-Song überhaupt und begeistert mit Hansi Kürsch von Blind Guardian und Mille von Kreator. Abwechslung wird gross geschrieben und so folgt mit dem Titelsong, welcher Candice Night von Blackmore’s Night präsentiert, ein leichtfüssiger Rocker à la Mike Oldfield, der im Chorus auch ein wenig an aktuelle Nightwish erinnert. „The Raven Child“ ist das nächste monumentale Epos, bei welchem Hansi Kürsch und Jorn Lande zu Höchstform auflaufen und das jeden Blind Guardian-Fan entzücken dürfte. Bei „Starlight“ lässt Ronnie Atkins von Pretty Maids die Muskeln spielen, während Geoff Tate (ex-Queensryche) beim kongenialen Doppel „Invincible“/“Alchemy“ zu alter Stärke findet. Eine Riesenfreude, den ehemaligen Starsänger mal wieder in solcher Form hören zu dürfen. In der zweiten Hälfte des Albums findet der langjährige Fan dann doch auch noch die erhofften „alten Hasen“ von Avatansia wieder, nämlich Bob Catley (Magnum) und Michael Kiske (Helloween), welche beide wie immer bärenstark agieren und „Moonglow“ definitiv zu einem weiteren Album der Extraklasse verhelfen. Das Artwork ist passender denn je, die Produktion nahezu perfekt, einziger Schönheitsfehler ist die abschliessende „Maniac“ Coverversion aus dem Flashdance-Soundtrack (mit Eric Martin), welche zwar eigentlich gut gelungen ist, jedoch nicht so recht zum Rest des Albums passen will und ja auch schon öfters von Metalbands gecovert wurde. Das ist aber eigentlich nicht der Rede wert, denn „Moonglow“ ist definitiv jetzt schon eines der ganz grossen Highlights des Jahres und setzt die Messlatte für andere Bands dieses Genres einmal mehr in fast unerreichbare Höhen.

Michael
About Michael Vaucher 148 Articles
Michael Vaucher schreibt seit 2011 für's TRACKS Magazin im Bereich HardRock/Heavy Metal. Zudem ist er der Gründer der Schweizer Metalband EMERALD, welche seit 1995 aktiv ist und bereits 7 Alben veröffentlichte.

Be the first to comment

Leave a Reply