AVANTASIA A Paranormal Evening With The Moonflower Society

AVANTASIA
A Paranormal Evening With The Moonflower Society
Nuclear Blast GmbH

mv. Tobias Sammet und seine Avantasia-Allstartruppe sind zurück. Wer bis jetzt bei Avantasia die Nase rümpfte, kann natürlich auch das neue Werk getrost sofort vergessen. Für Fans von Avantasia wird hier aber erneut ganz grosses Kino aufgefahren. Die Mischung aus Bombast, Musical, Rockoper, Pop, Hard Rock und europäischem Power Metal ist einfach perfekt und begeistert. Der lange Albumtitel und das an Tim Burton erinnernde Artwork spiegeln diese Vielfalt super wieder. Die lange Pause schien Tobi auch gut getan zu haben, denn er singt auf dem neuen Album bedeutend mehr Passagen als früher und diese auch viel kräftiger und überzeugender. Zum Glück wurden auch die Anzahl Gäste pro Song reduziert, denn nun singt Tobi immer nur jeweils im Duett mit den gewohnt sehr überzeugenden Stimmen von Ronnie Atkins (Pretty Maids), Michael Kiske (Helloween), Geoff Tate (ex-Queensryche), Eric Martin (Mr. Big), Bob Catley (Magnum), Jorn Lande sowie den «Neuen» Ralf Scheepers (Primal Fear) und Floor Jansen (Nightwish). Das Wichtigste bei so einem Projekt (und das ist auch der Punkt, wo all die Scharen an Nachahmern meist scheitern) sind aber natürlich richtig gute Songs und mitreissende, eingängige Refrains. Stücke, die einem im Kopf bleiben und die man gleich wieder hören will nach dem Abspielen des Albums. Und davon gibt es auf «A Paranormal Evening With The Moonflower Society» mehr als genug. Die fast explodierende Metalgranate «The Wicked Rule The Night» mit Ralf Scheepers, das sehr an Nightwish angelehnte «Kill The Pain Away» (natürlich mit Floor Jansen), das extrem poppige «Paper Plane» mit Ronnie Atkins, das bombastische «The Moonflower Society» mit Bob Catley, das leicht epische Hook-Monster «I Tame The Storm» mit einem unglaublichen Jorn Lande, das an selige Queensryche-Zeiten angelehnte «Scars» mit Geoff Tate sowie das ganz grosse Albumhighlight «The Insome Light» mit einem Michael Kiske in bestechender Höchstform. Das Stück ist eine grandiose (inoffizielle) Fortsetzung von «Reach Out For The Light» vom Avantasia-Debut und hätte auch auf «Keeper Of The Seven Keys II» stehen können (und gefällt mir besser als jeder Song der hochgelobten Reunionscheibe der Pumpkins). Einen schwachen Song findet man auf dem Album keinen, hier scheint jede Note durchdacht und mit Sorgfalt platziert. Die tollen Gitarrensoli von Sascha Paeth und Oliver Hartmann sowie die exzellente Produktion müssen auch noch unbedingt erwähnt werden. Ein Fest für Avantasia-Fans ist angerichtet, nehmt euch die Zeit und taucht am besten mit Kopfhörer und den Lyrics in dieses extrem vielfältige Album ein (in der Deluxe Edition gibt es noch sehr interessante Liner-Notes zu jedem Song von Tobi).

 

Michael
About Michael Vaucher 148 Articles
Michael Vaucher schreibt seit 2011 für's TRACKS Magazin im Bereich HardRock/Heavy Metal. Zudem ist er der Gründer der Schweizer Metalband EMERALD, welche seit 1995 aktiv ist und bereits 7 Alben veröffentlichte.

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