ARCHITECTS @ Halle 622 – Zürich – 28.01.2019

küm. Es ist schön, einem kalten Januarmontag ordentlich mit Anlauf in die Eier treten zu können. Wer hat dazu aufgemuntert, die Stiefel geschnürt und geraten, wie viel Anlauf Du nehmen sollst? Architects natürlich, die Metalcore-Formation aus artsy Brighton, UK: eine der grössten und bekanntesten Bands des Genres von der Insel . Mit ihrer Holy Hell-Tour besuchten sie die Halle 622 in Zürich und füllten die Venue bis zum Eingang. Trotz Montag und Neuschnee. Die treue Fanbase freute Frontmann Sam Carter. Er teilte nicht nur einmal Komplimente aus an die Masse, die für die Architects und ihre Support-Acts Beartooth und Polaris angereist waren. Spätestens mit dem zweiten Song «Modern Misery» war das Publikum in der Show angekommen und die Band packte ihr volles Potenzial aus. Carter’s Gesang, eingebettet in den Sound von Alex Dean – Bass, Dan Searle – Drums, Adam Christianson – Rhythmusgitarre und Josh Middleton – Leadgitarre, schufen eine überraschend atmosphärische Stimmung für einen Metalcore-Gig. Zu schwitzen gaben dafür die Tracks «Nihilist» und «Holy Hell». Mit dem Tournamensspender war der circle of death offiziell eröffnet und man durfte sich die blauen Flecken als Souvenir holen.

Die Architects verarbeiten mit ihrem achten Album den Schmerz, der mit dem Tod von Tom Searle, Dan’s Zwillingsbruder, aufgewühlt wurde. Wer genau hinhört, der entdeckt, wie die Band ihre Trauer in ihre Stücke hineingearbeitet hat. In der Halle 622 durfte das Publikum Leben und Tod aber feiern und musste nicht daran verzweifeln. Mit dem kantigen «Gravedigger» kam der UK-Metalcore richtig zum Vorschein: ein geiler Song, um abzugehen. «Naysayer» hieb in die gleiche Bresche, der Einfluss von Pionieren wie Bring me the Horizon zeigte sich. Die geladenen Drops in «A Match made in Heaven» liessen keine Wünsche übrig, der Doublebass von Dan Searle macht einfach immer Freude. Mit «Hereafter» sparten sich die Jungs einen eingängigen Track gegen den Schluss auf, aber das Publikum war längst gewonnen. Kein Wunder haben Architects mittlerweile eine Grösse und Bekanntheit erreicht, welche die Band selber (immer noch) zu erstaunen scheint. Der Erfolg ist wohlverdient. Das zeigte sich auch in Zürich, wo die Formation ein erinnerungswürdiges Set ablieferte, das noch ziemlich weit ins Jahr hinein in Erinnerung bleiben wird. In Konklusion: Architects mit Support liessen Fans und Verirrte glücklich zurück, und Januar 2019 ist auch schon fast in der Tonne.

Photos by Urs

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