ANACRUSIS – Suffering Hour/Reason/Manic Impressions/Screams And Whispers

ANACRUSIS
Suffering Hour (Re-Release)
Reason (Re-Release)
Manic Impression (Re-Release)
Screams And Whispers (Re-Release)
Metal Blade / Sony
 
lg. Anacrusis aus St. Louis/Missouri (USA) haben sich 1986 gegründet und rasch Thrash Metal mit progressiven Elementen verbunden (ähnlich wie Bands wie Realm oder Toxik). Nun wurde die gesamte Diskographie des Vierers um Sänger/Gitarrist Kenn Nardi. Das Debüt „Suffering Hour“ aus dem Jahre 1988 kommt noch sehr roh aus den Boxen, doch finden sich auf dem Album gute Songs mit tollen und abwechslungsreichen Riffs. „Present Sense“, „Imprisoned“ oder „Fighting Evil“ sind wahre Perlen. Die soundtechnische Nachbearbeitung durch Patrick W. Engel hat besonders dem Debüt von Anacrusis gutgetan. Weiter geht es mit „Reason“ (1990), das sehr detailverliebt mit sehr interessanten Songs daherkommt („Stop Me“, „Terrified“ oder dem sehr progressiven „Silent Crime“). Besonders auf „Reason“ ist die Produktion anstrengend, weshalb dies leider die am schwierigsten hörbare Scheibe von Anacrusis ist. „Manic Impressions“ (1991) präsentiert erstmals Anacrusis in einem guten Soundgewand – und auch in musikalischer Hinsicht hat die Truppe einen weiteren Sprung gemacht. Songs wie „Paint A Picture“ oder „Something Real“ sind wahre Knaller des melodisch-aggressiven Prog/Thrash-Cocktails von Anacrusis. Und alles überstrahlen tut die grossartige Cover-Version des New Model Army-Klassikersongs „I Love The World“. Bereits 1993 war Zeit für den Schwanengesang von Anacrusis, „Screams And Whispers“, eine unglaublich gute Scheibe, welche allerdings in den frühen 90er Jahren unterging. Songs wie der Opener „Sound Of The Alarm“, „Sense Of Will“ oder das abgefahrene „Too Many Prophets“ killen ohne Ende. Metal Blade Records hat auf allen Scheiben weiteres und bislang teilweise unveröffentlichtes Material gepackt, so dass eine Anschaffung durchaus Sinn macht. Anacrusis sind eine der vergessenen Juwelen aus dem gigantischen Metal-Universum. Absolut und vorbehaltlos empfehlenswert. 
 
Laurent Giovanoli

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